Der Bulle – die eine Hälfte der Statue „Bulle und Bär“ – vor der Börse in der Innenstadt von Frankfurt am Main. © dpa/picture alliance
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  • 10.07.2019 um 12:18
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Dem Fondsangebot kommt bei fondsgebundenen Rentenversicherungen eine hohe Bedeutung zu. Wir haben Versicherer gefragt, welche Kriterien ihnen bei der Auswahl wichtig sind. Hier kommt das Ergebnis.

 

Da Kennzahlen aber nur vergangenheitsorientiert seien, prüft die Allianz im zweiten Schritt, der qualitativen Fondsanalyse, ob ein an Kennzahlen gemessen erfolgreicher Fonds auch in Zukunft erfolgreich sein kann. Robertson: „Hier gehen wir vor allem der Frage nach, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Fonds in seiner jetzigen Aufstellung die gezeigten Vergangenheitserfolge fortschreiben kann. Oder anders formuliert, ob der Vergangenheitserfolg mehr einem Zufall als einem systematischen Investmentprozess geschuldet ist.“

Allein auf die Performance zu schauen ist den Versicherern aber zu wenig. Risiko und Rendite wollen sie in Kombination betrachten. Die Volatilität, also die Kursauschläge des Fonds, spielt dabei zum Beispiel eine Rolle. Die Inter prüft auch die sogenannte Sharpe Ratio. Sie setzt die Wertentwicklung des Fonds ins Verhältnis zu seiner Volatilität. Je höher die Ratio (deutlich größer als 1 ist gut), desto mehr entschädigt der Fonds für das eingegangene Risiko.

Fondsangebot wird regelmäßig geprüft 

Checken die Versicherer regelmäßig, wie sich die Fonds in ihrem Angebot schlagen? Ja. Bei Swiss Life prüfen die Kapitalanlage-Experten einmal im Monat, was Gesamtkostenquote, Risikoklasse und Volatilität der Fonds machen. Helvetia und Zurich checken die Fondspalette viermal im Jahr, bei Inter und Standard Life passiert das zweimal im Jahr. Stuttgarter, HDI und Allianz schauen sich die Fonds „mindestens einmal im Jahr“ an.

„Der kontinuierlichen Überprüfung des Portfolios kommt eine sehr wichtige Bedeutung zu“, sagt Nuschele. „Wir gehen bei der Überprüfung der Fonds aber mit Bedacht vor und berücksichtigen, dass ein Fonds durchaus einmal eine Phase der Schwäche haben kann. Sollte ein Fonds über einen längeren Zeithorizont die Mindestanforderung aber nicht mehr erreichen, wird er aus dem Neugeschäft genommen.“

Kunden ausreichend informiert? 

Und was passiert, wenn Fonds geschlossen, mit anderen verschmolzen oder ausgetauscht werden? Informieren die Versicherer dann ihre Kunden? „Ja, durch einen Kundenbrief“, heißt es etwa bei Swiss Life. Dabei schlägt der Versicherer dann auch eine Alternative zum vom Kunden gewählten Fonds vor; Kosten für den Fondstausch fallen für die Kunden dabei nicht an. „Sollte der empfohlene Fonds nicht gefallen, kann der Kunde aus dem Angebot einen anderen Fonds wählen, und das ebenfalls ohne Kosten für den Kunden.“ Alle befragten Versicherer verweisen außerdem auf ihre Web-Seiten, wo Kunden rund um die Uhr Einblick in ihre Portfolios nehmen und sich informieren könnten.

Reicht das aber? Unsere Mini-Umfrage zeigt auch, dass nur eine kleine Zahl der Kunden die Möglichkeit nutzt, ihre Fonds während der Vertragslaufzeit austauschen. Das mag unter anderem daran liegen, dass einige Anbieter hier noch zu wenig informieren. „Der Kunde braucht mehr Unterstützung durch den Versicherer“, glaubt Rating-Spezialist Schmidt. Christian Nuschele von Standard Life hat allerdings noch eine andere Erklärung für diesen vermeintlichen Missstand: „Häufig stellen wir fest, dass sich Kunden und Vermittler für breit gestreute, aktiv gemanagte Portfolios entscheiden, bei denen die Kapitalanlagegesellschaften die notwendigen Anpassungen im Portfolio übernehmen und auf veränderte Kapitalmarktsituationen reagieren.“

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