„Reiches Deutschland - Arme RentnerInnen“: Eine Demonstrantin in Berlin fordert eine Mindestrente in Höhe von 1.250 Euro. © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 11.05.2016 um 21:19
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Die meisten Menschen in Deutschland sparen zwar, aber viel zu konservativ. Angesichts der demografischen Entwicklung und jahrelangem Nullzins steuern sie damit direkt auf die Altersarmut zu. Fondspolicen können ein Ausweg aus dem Dilemma sein. Welche Trends sich hier abzeichnen.

Fonds werden nur recht zögerlich ausgetauscht

Wobei der Dialog zwischen Asset Manager und Versicherer in diesem Punkt durchaus da ist, meint Christian Machts, Leiter des Privatkundengeschäfts von Blackrock in Deutschland, Österreich und Osteuropa: „Wir besprechen sämtliche Fonds, die in der Empfehlung sind, regelmäßig mit den Versicherungsgesellschaften und Vertrieben.“ Dabei nimmt der Vermögensverwalter auch Fonds von den Empfehlungslisten, wenn es sein muss.

Dass Versicherer trotzdem nur recht zögerlich Fonds austauschen, kann Lothar Traub, Direktor Vertriebspartner bei UBS Asset Management, verstehen: „Der Verwaltungsaufwand, die Fonds auszutauschen, ist hoch. Außerdem geht eine Versicherung mit dem Austausch von Fonds ein Risiko ein, denn damit ändert sich in der Regel der Versicherungsvertrag, was für den Kunden ein Sonderkündigungsrecht bedeutet.“

Außerdem sei es für den Versicherer schwierig herauszufinden, wann man den Anleger am besten darauf aufmerksam macht, dass sich die Fondslösung in seiner Police nicht mehr gut entwickelt. Traub: „Reagiert man früh, könnte sich der Fonds gegebenenfalls noch fangen, reagiert man spät, hat der Anleger eventuell starke Einbußen.“ Auch Vermittler halten sich hier zurück. Nachvollziehbar, meint Frank Breiting: „Geht es gut, sagt niemand Danke, geht es schief, drohen Klagen.“

Gemanagte Portfolios als Antwort

Elegant umgehen kann man diese Probleme, indem man einfach Fonds beziehungsweise Portfolios anbietet, die nicht so „wartungsintensiv“ daherkommen. „Der Kunde sollte idealerweise das Management der Fondspolice delegieren“, sagt Olaf Riemer, verantwortlich für das Geschäft mit Institutionellen und Großkunden bei HSBC Global Asset Management. Dem Kunden sollten seiner Ansicht nach keine einzelnen Fonds angeboten werden, „sondern Multi-Asset-Lösungen, die seinem persönlichen Risiko- und Renditeprofil entsprechen und bei denen die Allokation über den gesamten Zeitverlauf hinweg durch den Asset Manager angepasst wird.“

Weiteres Bonbon dieser Variante: In der Regel sind diese Portfolios oder Multi-Asset-Fonds auch darauf ausgerichtet, Verluste zu begrenzen. Das kommt dem Sicherheitsbedürfnis der Sparer zupass, ohne dass gleich eine harte Garantie zum Einsatz kommen muss. Denn die kostet ordentlich Rendite und muss über lange Zeiträume auch gar nicht sein.

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