„Reiches Deutschland - Arme RentnerInnen“: Eine Demonstrantin in Berlin fordert eine Mindestrente in Höhe von 1.250 Euro. © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 11.05.2016 um 21:19
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Die meisten Menschen in Deutschland sparen zwar, aber viel zu konservativ. Angesichts der demografischen Entwicklung und jahrelangem Nullzins steuern sie damit direkt auf die Altersarmut zu. Fondspolicen können ein Ausweg aus dem Dilemma sein. Welche Trends sich hier abzeichnen.

Viele Versicherer und Asset Manager bieten genau diese Lösungen inzwischen an. Bei HDI zum Beispiel heißen sie Investment-Stabilitäts-Pakete (ISP). Dabei gibt der Kunde vor, wie viel Risiko er aushält. Diese Risikotragfähigkeit definiert den Prozentsatz des verwalteten Vermögens, das der Kunde innerhalb von zwölf Monaten zu verlieren bereit ist. Auf dieser Grundlage empfiehlt HDI eines von acht Portfolios mit unterschiedlichen Chance-Risiko-Profilen.

Risikotragfähigkeit zählt

Am chancenreichsten ist das Portfolio ISP Sprint. Wer dieses Paket wählt, muss in einem Jahr einen Verlust von bis zu 25 Prozent verkraften können. Das Kundengeld legen die Portfoliomanager von Ampega Investment dabei unter anderem in Schwellenländeraktien-, Nebenwerte-, Branchen- oder Rohstofffonds an. Die erwartete Rendite liegt zwischen 3,2 und 7,2 Prozent. Tatsächlich schaffte das Paket über die vergangenen drei Jahre eine Rendite von 5,07 Prozent pro Jahr. Das ISP Komfort dagegen verspricht, die Verluste auf maximal 5 Prozent pro Jahr zu begrenzen, die erwartete Rendite soll zwischen 1,3 und 3,7 Prozent liegen. Derzeit ist das Portfolio vor allem in Anleihen (52,9 Prozent) und Cash (24,5 Prozent) investiert. Auf Sicht von drei Jahren legte das Portfolio um 2,0 Prozent pro Jahr zu.

Die UBS nennt ihre Portfolios für Fondspolicen „UBS (Lux) Strategy Funds“. Sechs vermögensverwaltende Fonds sind es, in den meisten sind Aktien und Anleihen drin – aber jeweils anders gewichtet. Die Aufteilung reicht von einem 100-prozentigen Anleihefonds über die Yield-Variante mit derzeit 31 Prozent Aktien- und 69 Prozent Anleihe-Anteil bis hin zum offensiv ausgerichteten Equity-Portfolio mit 90 Prozent Aktien und 10 Prozent Anleihen.

Infrage kommen dabei Aktien aus aller Welt sowie Anleihen verschiedener Kreditqualität und Geldmarktpapiere. Der Fonds kann außerdem Derivate einsetzen, um Anlagerisiken zu senken. Derzeit macht Apple die größte Position im Portfolio aus mit einem Wert von 0,37 Prozent vor der Google-Aktie Alphabet (0,28 Prozent) und Microsoft (0,26 Prozent). Die Performance über drei Jahre liegt jährlich bei 4,60 Prozent.

Steigende Nachfrage nach Sorglos-Portfolios

Auch bei Franklin Templeton spürt man eine steigende Nachfrage nach solchen Sorglos-Portfolios: „Häufig fragen Versicherer uns nach Multi-Asset-Lösungen, die ein gutes Maß an einigermaßen planbaren Renditen bieten“, sagt Peter Stowasser, Direktor Privatkunden-Vertrieb bei Franklin Templeton in Deutschland. Als Antwort hat die Fondsgesellschaft im März 2015 drei Multi-Asset-Fonds mit bestimmten Volatilitäts- und Ertragszielen aufgelegt.

Beim Franklin Diversified Conservative Fund (A12G2P) zum Beispiel strebt das Fondsmanagement um Matthias Hoppe einen Ertrag von 2 Prozentpunkten über dem Geldmarktsatz Euribor über einen Zeitraum von drei Jahren an. Die Volatilität soll sich zwischen 3 und 5 Prozent bewegen. Bei der offensivsten Variante Franklin Diversified Dynamic (A12G2Y) liegt das Ertragsziel bei 5 Prozent über Euribor und die Volatilitätsspanne bei 8 bis 11 Prozent. Der ausgewogene Fonds Franklin Diversified Balanced (A12G2Q) peilt den Euribor-Wert plus 3,5 Prozent an. Die Kursschwankungen sollen sich zwischen 5 und 8 Prozent bewegen.

Fondsmanager Hoppe streut bei allen drei Multi-Asset-Fonds das Vermögen über verschiedene Anlageklassen. Aktien, Anleihen, Immobilien und Rohstoffen ordnet er dabei bestimmte Risikofaktoren zu. Dann beurteilt er, wie sich die jeweiligen Risiken innerhalb des Portfolios gegenseitig beeinflussen. Ziel ist es, bestimmte Risiken ganz bewusst für die Rendite einzugehen, andere dagegen auszuschließen. 2015 machte die dynamische Variante 4,83 Prozent Plus, die ausgewogene schaffte 2,92 Prozent, die konservative legte um 0,30 Prozent zu.

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