- Von Lorenz Klein
- 03.05.2017 um 12:45
Die Studie der Eiopa, die zusammen mit den nationalen Aufsichtsbehörden entstanden ist, hat untersucht, inwieweit es zu Interessenskonflikten kommt, wenn europäische Versicherer Zahlungen von kooperierenden Fondsgesellschaften erhalten. Laut Eiopa wurden Daten aus dem Jahr 2015 von 218 Versicherern aus den 28 EU-Staaten analysiert. Dabei wurden mehr als 1.800 Fonds berücksichtigt.
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Unter anderem hat Eiopa festgestellt, dass 69 Prozent der gut 175 Versicherer, die von den Asset Managern Zahlungen erhalten (81 Prozent), ihren Kunden nicht über diese Praxis informieren. Weiterhin geben nur 25 Prozent der Versicherer, diese sogenannten Kickbacks in voller Höhe an ihre Kunden weiter. Das Provisionsvolumen lag im Jahr 2015 laut Hochrechnungen der Eiopa bei 5,2 Milliarden Euro.
Die europäische Finanzaufsicht hält es in ihrem Bericht insbesondere für bedenklich, dass ein Viertel der Versicherer keine Richtlinien veröffentlicht hat, die zeigen, nach welchem Muster die Asset Manager und die Fonds ausgewählt werden. Zudem bemängelt Eiopa, dass 32 Prozent der Versicherer keinen Prozess eingeführt haben, um die Wertentwicklung der Fonds zu überwachen.
Eiopa: Einbehaltene Provisionen schadet Versicherte
Weiter zeigt sich, dass externe Fondsgesellschaften 28 Prozent aller Fonds betreuen, gleichwohl entrichten sie aber 50 Prozent der Provisionen. Konzerneigene Asset Manager verwalten hingegen rund zwei Drittel (69 Prozent) der Fonds, leisten aber nur die Hälfte der Courtagen.
Die Aufseher der Eiopa merken zudem kritisch an, dass die Kosten für die Versicherten nach oben getrieben würden, wenn die Versicherer die Provisionen einbehalten. Würden die Unternehmen die Zahlungen hingegen an ihre Kunden weiterreichen, profitierten diese meist von besseren Anlageergebnissen.
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