- Von Manila Klafack
- 04.12.2017 um 10:10
Eine gewichtige Rolle bei den Kapitalanlage-Entscheidungen der Versicherer spielt seit neuestem auch die EU-Richtlinie Solvency II. Die Versicherer müssen jährlich eine ausreichende Deckung ihrer Investitionen durch Eigenkapital nachweisen. Diese Mittel müssen so hoch sein, dass sie selbst Großschäden wie Naturkatastrophen und extreme Geschehnisse an den Kapitalmärkten auffangen können. Die Höhe des Eigenkapitals des einzelnen Unternehmens hängt dabei von den Risiken und Verpflichtungen, die es eingeht. Ist etwa der Aktienanteil im Sicherungsvermögen niedrig, muss der Versicherer dafür auf weniger Eigenmittel vorhalten. Die wichtigsten Sollgrößen dafür sind die Solvenzkapitalanforderung (SCR) und die Mindestkapitalanforderung (MCR). Unterschreitet das Eigenkapital die Anforderungen, verlangt die Aufsichtsbehörde das Einleiten von Maßnahmen, um das Risiko zu verringern.
Doch auch der Kunde oder sein Makler können Einfluss auf die Anlage der eingezahlten Beiträge nehmen, vorausgesetzt die Produkte lassen das zu. Denn niemand fährt gerne in eine Sackgasse ohne Wendemöglichkeit. Bei dynamischen Hybriden steuern Algorithmen die Gewichtung der Anlagetöpfe untereinander. Wegen der aktuell niedrigen Zinsen und der Bauart dieser Hybride sind sie hoch im klassischen Sicherungsvermögen investiert. Paradoxerweise geht damit die Entwicklung der Aktienmärkte an den Versicherten größtenteils vorbei. Es gibt jedoch auch Produkte, bei den Kunden und Makler Einfluss nehmen können. Je nach persönlicher Risikobereitschaft kann der Versicherte neben den Zinsen aus dem klassischen Sicherungsvermögen auch gezielt in Fonds oder ETFs investieren.
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