Ein älteres Ehepaar macht gemeinsam Sport: Ein Professor der Universität Bochum hat ein Rentenplus für den Sommer 2022 prognostiziert. © picture alliance/dpa | Caroline Seidel
  • Von Juliana Demski
  • 18.05.2021 um 20:19
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Deutschland ächzt unter der Last der Corona-Krise – und trotzdem könnte es im Sommer 2022 zu einer deutlichen Rentenerhöhung kommen. Das zumindest hat Martin Werding von der Universität Bochum für die „Bild-Zeitung“ errechnet. Für Westdeutschland geht er von 4,8 Prozent und für den Osten von sogar 5,6 Prozent aus. Zu früh freuen sollten sich Rentner jedoch nicht.

Wenn man Martin Werding, Professor an der Universität Bochum, Glauben schenkt, dann könnten sich die deutschen Rentner bereits im Sommer 2022 über ein deutliches Auszahlungsplus freuen. Für die „Bild-Zeitung“ errechnete er eine mögliche Rentenerhöhung von 4,8 Prozent für den Westen und sogar 5,6 Prozent mehr für den Osten des Landes.

Die Zeitung bezieht sich in ihrem Bericht auf den „Rentenbericht der Regierung“, der im November 2020 erschienen ist. Der Tagesspiegel hat deshalb mal beim Bundesarbeitsministerium nachgehakt – und hat von dieser Seite keine Bestätigung der Zahlen erhalten. Vielmehr seien sie unter vielen Vorbehalten zu sehen.

„Ob die Renten höher ausfallen, ist von einer Menge Faktoren abhängig, die wir in diesen Zeiten noch nicht absehen können“, so eine Sprecherin gegenüber dem Tagesspiegel. Dazu gehöre die wirtschaftliche Entwicklung dieses Jahres sowie die Lohnentwicklung. Valide Zahlen ließen sich daher erst im kommenden März nennen.

Das große „Wenn“

Wie der Tagesspiegel weiter berichtet, stehe zwischen den prognostizierten Zahlen und der Wirklichkeit nach wie vor ein großes „Wenn“. Der Grund: Es könne nur dann zu einer derartigen Rentenerhöhung kommen, wenn sich die Wirtschaft wieder erholte. Der Tagesspiegel zitiert dazu Axel Börsch-Supan vom Max-Planck-Institut, der Anfang Mai für die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ (F.A.S.) ebenfalls eine mögliche Rentenerhöhung im kommenden Jahr errechnet hatte: „Wegen des ausgesetzten Nachholfaktors summiert sich das bis 2050 zu fast 100 Milliarden Euro“, hieß es dort. Diese Zahlen seien inflationsbereinigt.

Dieser sogenannte Nachholfaktor sollte übermäßig hohe Rentensteigerungen in den Folgejahren abmildern. Einst im Rahmen der Finanzkrise durch Finanzminister Olaf Scholz eingeführt, setzte die Große Koalition ihn im Jahr 2018 im Zuge des damaligen Rentenreformpakets bis 2026 wieder aus. „Wenn der Nachholfaktor sofort nach der Wahl wieder eingeführt würde, sodass er schon im Juli 2022 wieder gelten würde, dann würde die oben erwähnte Erhöhung halbiert werden“, sagte Börsch-Supan auf eine Nachfrage des Tagesspiegels zu den Zahlen aus der Bild-Zeitung.

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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