- Von Barbara Bocks
- 24.07.2024 um 15:43
„Insgesamt war das vergangene Jahr kein leichtes für Lebensversicherungen“, sagt Moritz Schumann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Versichererverbands GDV. Private Haushalte hätten im vergangenen Jahr verstärkt kurzfristigere Anlageformen genutzt und langfristige Entscheidungen, wie die zur Altersvorsorge, eher aufgeschoben. Zu diesem Fazit gelangt der GDV in seinem Jahresrückblick 2023.
Die Inflationsrate war im Jahresverlauf zwar wieder rückläufig. Die Unsicherheit blieb aber hoch und das Wirtschaftswachstum schwach. Trotz des schwierigen Umfelds bleiben Lebensversicherungen mit über 85 Millionen Verträgen fester Bestandteil der Altersvorsorge der Deutschen, so der Verband weiter.
Weitere wichtige Daten des GDV zur Lage der Lebensversicherungen 2023:
- Das Volumen des Einmalbeitragsgeschäfts ging um 15,7 Prozent auf 25,8 Milliarden Euro zurück.
- Die laufenden Beiträge blieben mit 66,3 Milliarden Euro unverändert.
- Insgesamt gingen die Beitragseinnahmen einschließlich Pensionskassen und Pensionsfonds um 5 Prozent zurück.
- Lebensversicherer, Pensionskassen und Pensionsfonds zahlten im Jahr 2023 ihren Kunden insgesamt 99 Milliarden Euro an Versicherungsleistungen aus.
- Im vergangenen Jahr schlossen Versicherte rund 134.000 Verträge zur Basisrente (auch bekannt als Rürup-Rente) neu ab. Das sind 14,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit wächst der Bestand um 4,8 Prozent auf rund 2,7 Millionen Verträge.
- Die Einnahmen aus den laufenden Beiträgen zu den Basisrenten betragen derzeit 4,4 Milliarden Euro.
Die schwache Konjunktur und die nur zögerlich sinkenden Zinsen belasten die Lebensversicherer in diesem Jahr weiter. Daher erwarten die GDV-Leute, dass die Beiträge für Lebensversicherungen einschließlich der Pensionskassen und Pensionsfonds im Jahr 2024 um 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgehen.
Trendwende für Lebensversicherungen ist 2025 in Sicht
Ab 2025 soll das Geschäft mit Lebensversicherungen aber wieder mehr Fahrt aufnehmen. Denn die deutsche Wirtschaft wird sich wieder dynamischer entwickeln und die Inflationsrate wird weiter sinken. So schätzt zumindest der GDV die künftige wirtschaftliche Lage ein.
„Dann wären viele Lebensversicherer in einer misslichen Lage“
„2024 wird entscheidendes Jahr für Lebensversicherer“
Außerdem dürften die realen Einkommen der Haushalte aus Sicht der Experten weiter steigen, während die Inflation abnimmt. Das könnte dazu führen, dass die Zinsstrukturkurve im kommenden Jahr von den kurzen hin zu den langen Laufzeiten wieder ansteigt. Und ab Anfang 2025 liegt der Höchstrechnungszins wieder bei 1,0 Prozent. Versicherer können ihren Kunden dann also wieder höhere Garantien anbieten. Außerdem werde die steigende Überschussbeteiligung Lebensversicherungen für alte und neue Kunden noch interessanter machen, heißt es vom Verband.
Sieht also perspektivisch ganz gut aus für die Lebensversicherungsbranche. Findet man beim GDV.
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren