Im Vergleich mit allen Bundesländern müssen die Hamburger monatlich am meisten sparen, um im Alter ihren Lebensstandard zu halten. © GDV/ Prognos
  • Von Manila Klafack
  • 04.09.2020 um 12:17
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:30 Min

Um im Alter den gewohnten Lebensstandard halten zu können, muss in manchen Regionen mehr zurückgelegt werden als anderswo. Das belegt eine aktuelle Studie im Auftrag des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft. Besonders hoch ist dieser Sparbetrag in Hamburg. Während ein 40-Jähriger dort 5,8 Prozent zurücklegen muss, beträgt der bundesweite Durchschnitt 4,3 Prozent.

Ein 40-jähriger Hamburger muss im Schnitt 5,8 Prozent seines Einkommens für seine Altersvorsorge aufbringen. Das entspricht einem monatlichen Sparbeitrag zwischen 300 und 360 Euro. Die Hanseaten müssen demnach bundesweit am meisten Geld für ihren Lebensabend zurücklegen. Das ergibt sich aus einer Untersuchung, die das Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos im Auftrag des Versicherungsverbands GDV durchgeführt hat. Prognos beschäftigte sich damit, wie sehr sich die Sparbelastung je nach Wohnort unterscheidet. Der Bundesschnitt liegt danach bei 4,3 Prozent.

Stuttgart und München teilen sich in diesem Ranking der Spar-Belastungsquoten mit je 5,7 Prozent Platz 2. Den geringsten Aufwand haben der Studie zufolge die Bewohner Hagens. Dort sind es 3,3 Prozent, die 40-Jährige jeden Monat bis zu ihrem Ruhestand zurücklegen müssen.

Höhere Lebenshaltungskosten schmälern Rente

Hauptgrund für diese Unterschiede sehen die Forscher im regional unterschiedlichen Preisniveau. „Menschen in wirtschaftsstarken Regionen verdienen zwar mehr und haben höhere Renten. Um aber ihren Lebensstandard im Alter sichern zu können, müssen sie schon in absoluten Beträgen mehr sparen als Bewohner in ländlichen Regionen“, sagt Heiko Burret, Studienleiter bei Prognos. Die Lebenshaltungskosten, insbesondere die Ausgaben für das Wohnen, seien gerade in Städten besonders hoch. „Gemessen an der Kaufkraft ihrer Einkommen schlagen die monatlichen Sparbeträge bei Stadtbewohnern daher meist stärker zu Buche“, so Burret.

„In keiner Region reicht die gesetzliche Rente aus“, zieht GDV-Geschäftsführer Peter Schwark ein allgemeineres Fazit aus den Ergebnissen. Daher sei es wichtig, möglichst früh mit dem Sparen anzufangen, um vom Zinseszinseffekt zu profitieren. Auch müssten die Sparbeträge regelmäßig an das steigende Einkommen angepasst werden. „Die staatliche Riester-Förderung mitnehmen, auch das ist wichtig – gerade im Niedrigzinsumfeld“, so Schwark.

Zum Hintergrund der Studie

Für die Berechnung des Vorsorgebedarfs eines 40-jährigen Eckrentners hat Prognos 55 Prozent des letzten regionalen Einkommens zum Rentenbeginn im Jahr 2047 als Zielgröße definiert. Aufgrund der bis dahin ungleichen wirtschaftlichen Dynamik und Lohnentwicklung ergeben sich für die 401 Kreise unterschiedliche Rentenniveaus von 43,0 bis 46,6 Prozent. Um die Spar-Belastungsquote zu ermitteln, wurden die regionalen Sparraten ins Verhältnis zum jeweiligen, kaufkraftbereinigten Einkommen gesetzt.

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Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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