- Von Hannah Dudeck
- 22.05.2020 um 14:30
Im vergangenen Jahr ist die Zahl geförderter Pflegezusatzversicherungen, des sogenannten Pflege-Bahr, um vier Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. 2018 waren es mit fünf Prozent noch etwas mehr gewesen. Damit fiel das Wachstum zum sechsten Mal in Folge geringer aus als im Vorjahreszeitraum.
Das zeigen Daten des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV), die der Wirtschaftszeitung „Euro am Sonntag“ vorliegen. Der Gesamtbestand liegt demnach bei 917.500 Policen. Das Ziel von einer Million Verträgen, das der Verband für das Jahr 2014 genannt hatte, wurde damit erneut nicht erreicht.
Das kosten private Pflegeversicherungen für jeden Kundentyp
Die Pflege-Bahr-Lüge
Den Pflege-Bahr gibt es seit 2013. Benannt ist die Förderung nach dem damaligen Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP), der heute als Vorstand bei der Allianz Private Krankenversicherung tätig ist. Entsprechende Pflegepolicen können nach dem Modell mit fünf Euro pro Monat staatlich bezuschusst werden. Mindestens zehn Euro monatlich muss der Versicherte dafür einzahlen. Laut Gesetz dürfen die Versicherer aber vor Vertragsabschluss keine Gesundheitsprüfung vornehmen. Versicherungsgesellschaften hatten das kritisiert. Auch viele Makler lehnen den Pflege-Bahr ab.
Im Pflegefall sind die maximalen Auszahlungen vergleichsweise niedrig. Das gelte als einer der Hauptgründe für die Zurückhaltung der Kunden, schreibt „Euro am Sonntag“. Zudem sei der Zuschuss seit Einführung nicht erhöht worden.
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