- Von Juliana Demski
- 28.07.2020 um 14:04
Umgekehrt begründen diejenigen deutschen Anleger ihre Abneigung gegenüber Aktien wie folgt: 38,2 Prozent der Bürger und 31,3 Prozent der Experten nennen als Hauptgrund die Sorge vor einem Totalverlust. An dieser Stelle bleibt offen, ob der Umfragezeitraum, der mit Mai/Juni angegeben wird, auch in die Zeit des Wirecard-Skandals gefallen ist. So wurde Wirecard-Chef Markus Braun am 19. Juni festgenommen – wenig später fiel die Aktie auf Ramsch-Niveau. Wie schädlich das Wirecard-Beben für die deutsche Aktienkultur ist, muss sich noch zeigen. Fakt ist, dass zahlreiche Kleinanleger am wundersamen Aufstieg des Unternehmens aus Aschheim Teil haben wollten – und viele dies nun bitter bereuen dürften.
Zurück zur Umfrage: Auf Rang zwei landet das Risiko der Anlageform (35,4 Prozent beziehungsweise 28,4 Prozent). Auffällig: Unter den Experten beklagen 38 Prozent bürokratische Hürden zum Beispiel bei der Depoteröffnung.
Ein weiteres Problem: Unwissenheit
Laut der Diva-Analyse sagen die befragten Finanzanlagevermittler, dass es bei rund der Hälfte ihrer Kunden (47,8 Prozent) an den erforderlichen Kenntnissen über die Funktionsweise aktienbasierter Anlageformen mangelt. Auf den Plätzen drei und vier ungefähr gleichauf, aber deutlich hinter den Kriterien Sicherheit und Rendite, rangieren die Liquidität und die Nachhaltigkeit als Kriterien für die Geldanlage.
„Es zeigt sich, dass Corona das Thema Nachhaltigkeit aktuell verdrängt. Dies gilt offensichtlich auch für die Geldanlage“, kommentiert Experte Heuser die Ergebnisse der Untersuchung. „Fest steht aber: Am Ende wollen die Menschen zu allererst ihr mühsames Erspartes erhalten und möglichst einen Gewinn in Höhe der Inflationsrate erzielen.“
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