- Von Barbara Bocks
- 20.11.2024 um 14:16
Eigene Wohnimmobilien bleiben in Deutschland beliebt. Aber die Nachfrage danach hat in den vergangenen zwei Jahren – aufgrund gestiegener Finanzierungskosten – stark gelitten und viele Immobilienentwickler unter Druck gesetzt.
Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von Bouwfonds Immobilienentwicklung (BPD) und der Strategieberatung Simon-Kucher. 1.300 Personen, die sich in der jüngsten Vergangenheit für ein Neubauvorhaben bei BPD registriert haben, haben an der Umfrage teilgenommen.
Weitere Kernergebnisse der Immobilien-Studie:
- 64 Prozent der Kaufinteressenten würden eine um bis zu 10 Quadratmeter kleinere Wohnfläche bei Eigentumswohnungen akzeptieren; größere Einschnitte jedoch ungern.
- Beim Kauf von Häusern liegt diese Schwelle mit 20 Quadratmetern etwas höher.
- 43 Prozent der Interessenten rechnen in den kommenden drei Jahren mit steigenden Preisen bei Neubauten; gleichzeitig gehen 61 Prozent von sinkenden Preisen bei Bestandsimmobilien aus.
„Für Immobilienentwickler ist es entscheidend, die Flexibilität und Budgetvorstellungen der Interessenten zu verstehen und entsprechende Angebote zu schaffen“, sagt Sven Wengler, Senior Director in der Real Estate Practice bei Simon-Kucher.
Steigende Mieten als Treiber für Wohnimmobilien
Mit Blick auf die Zukunft erwarten 83 Prozent der befragten Kaufinteressenten jährliche Mietsteigerungen von mindestens 3 Prozent. Fast die Hälfte der Studienteilnehmer erwartet sogar einen Anstieg von über 5 Prozent pro Jahr.
Diese Erwartung verstärkt den Wunsch vieler, sich durch eigene Wohnimmobilien gegen steigende Mieten abzusichern. „Diese Entwicklung zeigt wieder einen Umschwung“, erklärt Philipp Biermann, Senior Partner und Head of Business Services bei Simon-Kucher.
„Stark steigende Mieten, kombiniert mit hohem Wohnungsmangel in Deutschland, machen Wohneigentum wieder deutlich attraktiver.“
Höhere Finanzierungskosten als Herausforderung für Käufer
Die steigenden Finanzierungskosten stellen gemäß Studie für viele Kaufinteressenten eine der größten Hürden dar. So gaben 51 Prozent der Teilnehmer an, dass ihr Budget durch die aktuellen Bedingungen erheblich eingeschränkt ist.
„Die Herausforderung für Projektentwickler besteht nun darin, den Wohnungsmix und die Planung zukünftiger Projekte wieder besser mit den Wünschen und vor allem den Finanzierungsmöglichkeiten der relevanten Immobilienkäufer in Einklang zu bringen“, erklärt Wengler.
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