Nicht fertig gebautes Haus im bayerischen Feldkirchen: Der Markt für Immobilienkredite beginnt zu schwächeln © picture alliance / SvenSimon | Frank Hoermann
  • Von Andreas Harms
  • 23.09.2022 um 12:04
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Was sich schon andeutete, schlägt sich nun in einer konkreten Nachricht nieder. Der Baufinanzierer Hypoport wird sein Jahresziel verfehlen und meldet „sehr schwache Nachfrage“ nach Krediten. Und das trotz deutlich vergrößerten Angebots an Immobilien.

Die Zeiten für den Immobilienmarkt und den Markt für entsprechende Kredite werden offenbar härter. Das legen jüngere Statistiken, aber auch eine aktuelle Meldung des Baufinanzierers Hypoport nahe. Dabei handelt es sich um eine Insider-Information, die er als börsennotiertes Unternehmen veröffentlicht hat (womit es nun natürlich keine mehr ist) und über die das Portal „Finanz-Szene“ berichtete.

Demnach setzt das Unternehmen seine Jahresprognose aus und rechnet damit, dass Umsatz und Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) im dritten Quartal sinken. Der Umsatz werde laut Vorstand „leicht unter Vorjahresniveau“ liegen und das Ebit ausgeglichen sein.

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Deutlich ist vor allem, was zum aktuellen Umfeld folgt. So heißt es wörtlich:

Trotz einer deutlichen Ausweitung des Immobilienangebots und leichter Preisrückgänge halten die Verbraucher sich in dem Hypoport-Hauptmarkt der privaten Immobilienfinanzierung wegen der Kombination aus sprunghaftem Zinsanstieg, extremer Inflation und Rezessionsängsten sowie Hoffnung auf stärker fallende Immobilienpreise mit Transaktionen zurück.

Die Nachfrage in der privaten und institutionellen Immobilienfinanzierung und im Corporate-Finance-Geschäft sei bisher im zweiten Halbjahr „sehr schwach“. Weshalb Hypoport die derzeitige Jahresprognose deutlich verfehlen werde.

Es ist der nächste Schritt auf dem Weg zu einem abflauenden Immobilienmarkt. Nach jahrelang steigenden Preisen und sinkenden Zinsen hatte der Wind zum Jahresbeginn gedreht. Die Zinsen für Immobilienkredite stiegen kräftig von unter einem auf über 3 Prozent. Damit können sich tendenziell weniger Menschen die aktuellen Preise leisten. Die hohe Inflation verstärkt das noch. Es ist somit nur eine Frage der Zeit, bis die Immobilienpreise in Deutschland deutlich sinken werden. Denn das haben sie noch nicht getan. Der Passus „deutliche Ausweitung des Immobilienangebots“ in der Hypoport-Nachricht deutet aber so etwas schon an.

Und die Hypoport-Aktie? Liegt derzeit im Vergleich zum gestrigen Schlusskurs mit 37 Prozent im Minus (Stand: 23. September 2022, 11:30 Uhr).

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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