- Von Andreas Harms
- 12.01.2023 um 14:50
Was das bringt, wird klar, sobald man sich die Funktionsweise eines Bausparvertrags vor Augen führt: Der Kunde legt eine Bausparsumme fest und spart einmalig oder in Raten ein Guthaben an. Das soll in den meisten Fällen 40 bis 50 Prozent der Bausparsumme betragen. Nach einer gewissen Laufzeit wird der Vertrag zuteilungsreif, und der Sparer bekommt die Bausparsumme ausgezahlt, also das Guthaben plus den begehrten günstigen Bausparkredit. Anschließend beginnt er, den Kredit abzuzahlen. Das läuft dann aber nicht mehr so frei ab wie beim Sparen. Stattdessen schreibt jeder Tarif eine Rate vor, die mindestens zu entrichten ist. Und die liegt meistens höher als die Sparrate, darüber sollten sich Bausparer im Klaren sein.
Damit der Vertrag zuteilungsreif wird, muss er eine bestimmte Bewertungszahl erreichen. Die errechnet jedoch jede Bausparkasse anders, allerdings stets mit den Variablen Guthaben und Laufzeit. Beides muss ausreichend vorhanden sein, damit der Kredit fließen kann. Damit wird klar, dass Bausparverträge nicht dafür geeignet sind, von heute auf morgen eine Finanzierung zu stemmen. Sie müssen mindestens zwei Jahre laufen, meistens noch länger, damit es losgehen kann. Und dann kommt noch ein Haken: Der Zuteilungszeitpunkt ist nicht garantiert und kann sich in extremen Fällen sogar hinziehen. Auch wenn es in dieser Hinsicht lange keine Probleme mehr gab, sollten Berater niemals etwas in diese Richtung versprechen.
Es gibt mehr Geld vom Staat
Angenehm ist hingegen, dass der Staat Bausparen noch immer fördert. Liegt das eigene zu versteuernde Einkommen nicht höher als 35.000 Euro im Jahr für Ledige und 70.000 Euro für Verheiratete, schießt der Staat zu den Sparraten die Wohnungsbauprämie hinzu. Die beträgt 10 Prozent der Sparbeiträge, aber maximal 70 Euro für Singles beziehungsweise 140 Euro für Eheleute pro Jahr. Nett vom Staat: Bis Ende 2020 lagen die Werte ein Stück niedriger.
Ein weiterer schöner Vorteil ist das sogenannte Blankodarlehen. Bausparkassen dürfen nämlich bis zu 50.000 Euro als Bauspardarlehen ausreichen, ohne dafür eine Grundschuld einzutragen. Das ist nur der Kreditteil, weshalb wir über Bausparsummen von vielleicht 100.000 Euro reden. Und weil dafür keine Grundschuld nötig ist, kann dieses Geld im Rahmen einer Gesamtfinanzierung den Beleihungsauslauf kräftig drücken. Darunter versteht man die besicherte Kredithöhe gemessen am beleihbaren Wert der Immobilie. Je niedriger sie liegt, desto günstiger werden die Kredite. „In solchen Fällen kommt die Rendite des Bausparvertrags aus dem besseren Beleihungsauslauf“, sagt Berater Andreas.
Sparphase als Problemzone
Woher die Rendite dagegen nicht kommt, daran gibt es keinen Zweifel: aus der Sparphase. Denn wenn man mal die gern bemühte romantische Vorstellung des Bausparkollektivs wegwischt, bleibt die Erkenntnis, dass auch Bausparkassen im Grunde Banken sind. Sie nehmen Geld an und verleihen es, und deshalb brauchen sie eine Zinsmarge. Und deshalb liegen die Guthabenzinsen bei den meisten Tarifen nur knapp über null.
Eurone
Vor 2 JahrenDie Gesamtdarlehensrestschuld nach 18 Jahren liegt dann beim BSV-Modell aber bei T€ 229 (Annuitätendarlen T€ 204) und die nach 18 Jahren fällige Gesamt-Monatsrate inkl. BSV-Darlehen wäre ja auch noch interessant im Vergleich zum Annitätendarlehen, gell.
2 Kommentare
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Vor 2 JahrenDie Gesamtdarlehensrestschuld nach 18 Jahren liegt dann beim BSV-Modell aber bei T€ 229 (Annuitätendarlen T€ 204) und die nach 18 Jahren fällige Gesamt-Monatsrate inkl. BSV-Darlehen wäre ja auch noch interessant im Vergleich zum Annitätendarlehen, gell.
Andreas Harms
Vor 2 JahrenSo ist es. Wobei in dieser Rechnung der Schwerpunkt darauf lag, wie viel neu zu verzinsen ist. Denn der Bausparer soll ja ausdrücklich das Zinsrisiko senken. Gleichwohl sind auch Ihre Fragen wichtig und einen Gedanken wert, ganz klar. Viele Grüße, Andreas Harms