- Von Juliana Demski
- 27.09.2021 um 17:23
Im Falle eines finanziellen Engpasses würde mehr als die Hälfte der Deutschen an Kleidung und Schuhen sparen. Auf Platz 2 folgen Urlaubsreisen, dahinter Ausgaben für Freizeit, Sport und Kultur sowie Video- und Musik-Streamingdienste. 21 Prozent würden außerdem ihre Ausgaben im Bereich Geldanlagen und Altersvorsorge einschränken. Das sind Ergebnisse aus dem „Liquiditätsbarometer“ der „Teambank“.
Im Bundesländervergleich zeigt sich zudem: 28 Prozent der Schleswig-Holsteiner können sich vorstellen, ihre Ausgaben im Bereich Altersvorsorge und Geldanlage um 100 Euro pro Monat zu reduzieren. In der Hauptstadt geben das 27 Prozent an, in Mecklenburg-Vorpommern immerhin 26 Prozent. In Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin würde außerdem rund ein Viertel der Einwohner in der Not auch ihre Vorsorge antasten.
„Altersvorsorge könnte in den Hintergrund geraten“
„Corona ist die Stunde der Vermittler“
„Alternative Investments können sinnvoller Baustein für Privatanleger sein“
In Hamburg sieht das anders aus: Dort würden nur 15 Prozent ihre Rücklagen für das Alter verringern. Stattdessen würden sie eher beim Shopping sparen. In Baden-Württemberg ticken die Menschen sehr ähnlich (15 Prozent). Insgesamt kappen 54 Prozent der Hansestädter die Ausgaben am ehesten bei Kleidung und Schuhen, in Baden-Württemberg sind es 51 Prozent.
Die Menschen in Bremen und Sachsen-Anhalt sehen indes eher wenig Einsparpotenzial. Selbst Abstriche bei Kleidung, Schuhen und bei Urlaubsreisen sind nicht mehrheitsfähig. In Sachsen-Anhalt sind nur 49 Prozent bereit, 100 Euro weniger für Kleidung und Schuhe auszugeben, bundesweit sehen hier 55 Prozent die Möglichkeit einer Kürzung. Nur 42 Prozent würden bei Urlaubsreisen sparen (bundesweit 47 Prozent) und nur 35 Prozent weniger Video- oder Musik-Streaming-Dienste nutzen (bundesweit 40 Prozent).
Regional große Unterschiede
Besonders leicht fällt es dagegen den Bewohnerinnen und Bewohnern Niedersachsens, des Saarlands, Brandenburgs und Thüringens, an der ein oder anderen Stelle den Gürtel enger zu schnallen, wenn es erforderlich wäre. Sie sehen jeweils in drei Bereichen überdurchschnittlich häufig Einsparmöglichkeiten: Beispielsweise würden 55 Prozent der Niedersachsen bei Urlaubsreisen den Rotstift ansetzen – im Bundesschnitt sind es nur 47 Prozent. Zudem würden 47 Prozent von ihnen bei Freizeit, Sport und Kultur sparen (gegenüber bundesweit 40 Prozent) und als einziges Bundesland würden die Menschen dort auch überdurchschnittlich oft an Bildung kürzen, wenn Not bestünde (19 Prozent).
In Brandenburg fallen besonders oft Streaming-Dienste den Kürzungen zum Opfer, 27 Prozent trauen sich aber auch zu, 100 Euro weniger für Lebensmittel auszugeben. Bundesweit sparen nur 18 Prozent am ehesten bei Essen und Trinken.
Mehrheit der Deutschen will aktuell nicht vorsorgen
Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: 59 Prozent der Deutschen wollen in den kommenden zwölf Monaten eher kein Geld für die Altersvorsorge ausgeben. Regional gibt es jedoch große Unterschiede: Besonders ernst nehmen die Menschen ihre Absicherung für das Alter in Hamburg, Bremen, Rheinland-Pfalz und Bayern. Dort plant fast die Hälfte mit Ausgaben in diesem Bereich.
Im Saarland sind es dagegen nur drei von zehn Einwohnern. Insgesamt haben 19 Prozent der Bundesbürger Ausgaben für ihre Altersvorsorge fest eingeplant, weitere 22 Prozent wollen wahrscheinlich in ihre Absicherung im Alter investieren. 11 Prozent haben Investitionen in die eigene Altersvorsorge wegen der Corona-Krise verschoben oder ganz darauf verzichtet.
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren