- Von Redaktion
- 24.03.2022 um 16:48
Dazu kommt, dass Gold heute tendenziell – wie viele andere Rohstoffe auch – eher einen spekulativen Charakter hat. Das bedeutet, dass Anleger Gold, Silber oder auch andere Rohstoffe in der Hoffnung kaufen, dass es ihnen jemand zu einem späteren Zeitpunkt zu einem höheren Preis wieder abkauft. Die Folge sind vergleichsweise starke Kursschwankungen. Wer heute in das Edelmetall investiert, muss deshalb auch damit rechnen, dass er erhebliche Verluste erleiden kann.
Gold als Schutz vor Inflation?
Bleibt die Frage, inwieweit Gold einen Schutz gegen die derzeit anhaltend hohe Inflationsrate bietet? Hier gab es vor einigen Jahren eine interessante Berechnung von dem US-Ökonomen Jeremy Siegel. Er hat die Wertentwicklung verschiedener Anlageklassen für den amerikanischen Markt zwischen 1802 und dem Beginn dieses Jahrtausends rekonstruiert – und zwar nach Abzug der Inflation. Das Ergebnis: Wer vor rund 200 Jahren einen Dollar in Gold investiert hätte, kommt inflationsbereinigt auf den bescheidenen Betrag von 4,52 Dollar. Aus einem in Aktien angelegten Dollar jedoch wurden bis heute nach Abzug der Teuerungsrate knapp 705.000 Dollar.
Aktien bieten besseren Schutz gegen Inflation
Während sich in der Geschichte immer wieder zeigt, dass die meisten Rohstoffe preisbereinigt um den inflationsbedingten Kaufkraftverlust auf lange Sicht stetig billiger werden, ist es sehr viel empfehlenswerter, sein Geld mit einem langfristigen Anlagehorizont und gut gestreut in Aktien zu investieren. Zwar spricht auch nichts dagegen, Gold als eine Art Wertspeicher zu betrachten und einen kleinen Teil des eigenen Vermögens dort zu investieren.
Jedoch rate ich eindringlich davon ab, in turbulenten Marktphasen alle Wertpapiere panikartig zu verkaufen und das Vermögen in Gold umzuschichten. Stattdessen zahlt es sich auf lange Sicht aus, an der zu den individuellen Bedürfnissen und der persönlichen Risikoneigung passenden Vermögensallokation festzuhalten – und zwar unabhängig von der kurzfristigen Marktentwicklung. Anleger sind deshalb gut beraten, hauptsächlich zu investieren und wenn überhaupt, nur ein wenig zu speichern.
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