Oliver Brüß (53) ist seit dem 1. Januar 2016 Vertriebsvorstand der Gothaer. © Gothaer
  • Von Lorenz Klein
  • 07.01.2019 um 10:21
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„Heute gönn‘ ich mir mal eine Altersvorsorge“ – mit diesem Gedanken wache kaum ein Verbraucher morgens auf, sagt Oliver Brüß, Vertriebsvorstand der Gothaer. „Wir glauben an die persönliche Beratung – aber auf einer modernen technischen Basis“, betont Brüß dann auch im Interview mit Pfefferminzia. Darin sagt er, wie die Gothaer zum Maklervertrieb steht, wie er den Provisionsdeckel sieht, ob ihm die Lebensversicherung noch Spaß macht und wann die neue Ideenschmiede Gothaer Digital GmbH Ergebnisse liefern wird.

Für uns ist dabei wichtig, dass dieses Ökosystem eine 360-Grad-Sicht auf den Kunden beinhaltet. So sollte der Makler zum Beispiel auch erkennen, wie sich der Kunde auf seiner Web-Präsenz bewegt. Diese umfassende Infrastruktur bedingt für den einzelnen Makler in der Regel ein zu hohes Invest.  Sowohl MVP-Hersteller, Pools und Vertriebe arbeiten mit Hochdruck an Lösungen. Wir als Gothaer wollen uns möglichst schlank und „barrierefrei“ in diese neuen Systeme integrieren. Die Umsetzung der BiPro-Schnittstellen und Normen ist für und der entscheidende Schlüssel.

Mit einer neuen Konzeptplattform, die sich Gothaer Digital GmbH nennt, plant die Gothaer ihre „digitalen Geschäftsmodelle weiter auszubauen“. Was dürfen wir hier konkretes erwarten?

Die Gründung der Gothaer Digital GmbH hat schon einige Wellen geschlagen und auch Neugier geweckt. Hintergrund der Neugründung war, dass wir eine Art Schnellboot benötigten, das den „Gothaer Tanker“ agil begleitet, mit dem Ziel, neue Geschäftsmodelle, neue Angebote und neue Prozesse in kurzer Zeit außerhalb der Gothaer Systeme und -Hierarchien zu entwickeln. Für solch ein Ziel braucht man natürlich andere und neue Fähigkeiten, Arbeitswelten und -formen sowie entsprechende Fachkräfte. Denn heute arbeiten alle gemeinsam an einem Tisch, wodurch man sofort Ergebnisse geliefert bekommt. Früher wurde ein IT-Fachkonzept gemacht, präsentiert und wieder in den Fachbereich zurückgegeben. Das gehört der Vergangenheit an. Wir hoffen, dass wir Ihnen in einem Jahr noch viel weiterreichende Ergebnisse präsentieren können.

„Langfristige Sicherheit und trotzdem gute Renditechancen“ – so bewarb die Gothaer vor gut einem Jahr ihr Einmalbeitragsprodukt Index Protect auf den Markt. Wie fällt Ihre persönliche Zwischenbilanz aus?

Zunächst muss man folgendes sehen: Die Erwartung der Kundschaft an die Lebensversicherung hat sich gewandelt. Insbesondere in der Kapitalanlage spüren wir sehr deutlich, dass sich die Prioritäten geändert haben: Vor zehn Jahren stand die Rendite ganz weit oben, Sicherheit war nachgelagert. Heute ist es andersherum und der Wunsch nach Flexibilität ist neu hinzugekommen. Wir haben das für uns so übersetzt: Die Menschen brauchen Sicherheit, aber nicht zwingend eine Garantie. Indem die Garantie auf 100 oder 90 Prozent der Beiträge begrenzt wird, schafft man sich den Freiraum, um die Rendite zu optimieren.

Zudem ist unser Produkt schlank aufgebaut, so dass der Kunde nicht überfordert wird: Auch die Resonanz am Markt war sehr gut, das Produkt war einer unser Wachstumstreiber im Jahr 2018. Und auch die Performance seit einem Jahr kann sich sehen lassen. Die Indizes sind gut gelaufen, wie die respektablen 5,1 Prozent Wertentwicklung zeigen – zugleich gibt es ein hohes Sicherheitsniveau von 90 Prozent, wahlweise sogar 100 Prozent, der eingezahlten Beiträge. Und flexibel und zugleich günstig ist das Ganze auch noch: Bei Teilauszahlungen beträgt die Gebühr 1 Prozent des ausgezahlten Betrages, maximal 25 Euro. Was will man als Kunde eigentlich mehr?

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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