- Von Andreas Harms
- 14.05.2024 um 16:35
Wie kam es speziell zur Zusammenarbeit mit JPMAM?
Thron: Die Alte Leipziger ist immer interessiert an neuen Ideen, sodass Heiko auch früh an einem Dialog rund um die Entwicklung von aktiven ETFs interessiert war.
JPMAM bietet ja insgesamt viele Fonds und ETFs an. Warum ist es ausgerechnet dieser nicht ganz so bekannte aktive ETF geworden?
Storjohann: Es ist nicht so, dass wir uns die Gesamtpaletten von Fondsgesellschaften vornehmen und uns dort etwas aussuchen. Stattdessen schauen wir, welche interessanten Ideen es gibt, und was wir noch nicht auf unserer Fondsliste haben. Wir wollen Lücken schließen oder besondere Vorteile für die Kunden mitnehmen. Und so eine aktive Strategie im passiven Mantel mit entsprechend niedrigen Kosten ist angesichts der Konkurrenz zwischen Aktiv und Passiv für uns sehr interessant.
Was müssen Sie als Produktnehmer dann alles prüfen?
Storjohann: Zunächst müssen wir auf unsere Interessen als Versicherer achten. Die Kosten und die Indexkonstruktion müssen passen. Bei Aktien und Anleihen wollen wir physisch replizierende ETFs, die Papiere müssen also tatsächlich im Fondsportfolio liegen. Damit wollen wir Diskussionen über das Kontrahentenrisiko bei Swaps vermeiden. Der Fonds soll Zinsen und Dividenden automatisch wiederanlegen, also thesaurieren. Das alles macht uns und unseren Geschäftspartnern das Leben möglichst leicht. Und wenn wir diese technischen Sachen geklärt haben, kommt das große, schöne Feld der Regulierung (lacht).
„Wir stellen ein Erstpaket zur Verfügung“
Was nicht Wenige in die Verzweiflung bringen kann.
Thron: Und das ist der Moment, an dem wir uns zusammensetzen.
… und was besprechen?
Thron: Zunächst fragt er ganz standardgemäß die Pflichtpublikationen ab. Das ist dann ein Erstpaket, das wir zur Verfügung stellen.
Storjohann: Wir müssen gleich zu Beginn und anschließend jedes Vierteljahr viele Daten verarbeiten. Wir erhalten zwar die Basisinformationsblätter zum Fonds, müssen aber auch selbst Informationsblätter zu unseren Versicherungsprodukten produzieren. Dann kommen wir zur Offenlegungsverordnung, benötigen also die Nachhaltigkeitsdaten. Und zwar unabhängig davon, ob der Fonds nach Artikel 8 oder 9 der Verordnung klassifiziert ist. Und schließlich haben wir noch die Solvenzverordnung, für die wir die vertraulichen Portfoliodaten benötigen.
Wie lange dauert so etwas von der Idee bis alles fertig ist.
Storjohann: Wenn wir schnell sind, drei oder vier Monate.
„Wir sind ein eingespieltes Team“
Sind Sie bei JPMAM immer auf alles gut vorbereitet, oder gibt es manchmal Überraschungen?
Thron: Wir sind ein eingespieltes Team, und die Pflichtpublikationen haben wir natürlich für unsere Produktpalette immer vorliegen. Wenn sich die Alte Leipziger darüber hinaus für besondere Marketing-Maßnahmen entschieden hat, erstellen wir dazu die passenden Materialien für die jeweilige Zielgruppe. Das sind dann begleitende Informations- oder Schulungs-Unterlagen, etwa für die Makler oder die Endkunden. Das sind zum Beispiel Einseiter mit den wichtigsten Verkaufsargumenten oder B2C-Präsentationen für Webcasts oder auch Unterstützung auf Veranstaltungen. Das ist unsere Service-Unterstützung, die wir Marketing-seitig anbieten.
Seite 3: „Wie der Zufall so will, holen wir von JPMAM einen weiteren Fonds in unser Angebot“
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