Ältere Dame schaut aus dem Fenster: In den kommenden Jahren werden Fälle von Demenz zunehmen. © Freepik
  • Von Karen Schmidt
  • 25.09.2024 um 08:31
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Demenzerkrankungen werden in Zukunft immer mehr Menschen in Deutschland treffen. Wie die Absicherung für diesen Fall aussehen kann und was es sonst noch zu beachten gibt, etwa für Angehörige und Vermittler.

Die drohende Pflegelücke lässt sich im Wesentlichen mit einem der folgenden Produkte schließen: Bei der Pflegetagegeldversicherung können Versicherte die Höhe des Tagegeldes für jeden Pflegegrad meist frei wählen. Im Pflegefall wird das Tagegeld unabhängig davon ausgezahlt, ob es tatsächlich für die Pflege oder andere Dinge verwendet wird. Die Pflegekostenversicherung kommt nur für tatsächlich entstandene und nachgewiesene Pflegekosten auf. Die Leistungen sind an den konkreten Pflegezweck gebunden. Für den Fall der Pflegebedürftigkeit zahlt der Versicherer bei der Pflegerentenversicherung schließlich eine festgelegte Pflegerente, die sich am Pflegegrad orientiert. Das Geld ist nicht zweckgebunden, also frei verfügbar.

Das Problem dabei: Pflege ist zwar aus Sicht der Versicherungen ein Thema mit riesigem Potenzial. Im Jahr 2022 hatten erst rund 4,17 Millionen Menschen in Deutschland eine private Pflegezusatzversicherung abgeschlossen – entweder individuell oder als betriebliche Pflegeversicherung.

Das Thema Pflege wird verdrängt

Beim Bundesbürger und im Vertrieb ist dieses Thema aber noch nicht richtig angekommen. Da die Pflege und ihre finanziellen Folgen vom Gros der Kunden verdrängt wird, bleibt das Thema der Pflegeabsicherung meist auch im Beratungsgespräch außen vor. Am „besten“ ist es für das Risikobewusstsein, wenn der potenzielle Kunde in der Familie mit einem Pflegefall zu tun hat.

Ein nicht zu unterschätzendes Hindernis in der Pflegeberatung ist aber auch der Preis der Absicherung. Die Deutschen geben nicht gerne viel Geld für etwas aus, das noch weit in der Zukunft liegt und so vage ist wie ein möglicher Pflegefall. Weshalb die Analysten der Rating-Agentur Assekurata mal ermittelt haben, wie teuer ein zusätzlicher Pflegeschutz tatsächlich ist.

Für ihre Studie unterstellten sie unterschiedliche Eintrittsalter und simulierten eine Pflegekosten- und drei feste Pflegetagegeldtarife. Der Pflegekostentarif verdoppelte den gesetzlichen Zuschuss bei sta­tionärer Pflege (100 Prozent Aufstockung). Und die Tagegeldtarife zahlten monatlich 2.400 Euro ab Pflegegrad 2. Da sich die Leistungen trotzdem unterschieden, landete ein Tarif im unteren, einer im mittleren und einer im oberen Preissegment.

Das Ergebnis: Für den Pflegekostentarif zahlte ein 25-Jähriger 20 Euro monatlich, ein 45-Jähriger 41 Euro und ein 65-Jähriger 104 Euro. Die Pflegetagegeldtarife rangierten für den 25-Jährigen zwischen 37 und 67 Euro, für den 45-Jährigen zwischen 84 und 162 Euro und für den 65-Jährigen zwischen 222 und 411 Euro pro Monat. Der frühe Abschluss lohnt also mal wieder.

Mit der Pflegetagegeldversicherung lässt sich, wie bereits beschrieben, die Höhe des Tagegeldes für jeden Pflegegrad meist frei wählen. Manche Versicherer leisten dabei erst ab Pflegegrad 2. Darüber hinaus bieten die Versicherer aber oft auch Assistance-Leistungen an, die sehr wertvoll sein können.

Die Mecklenburgische Krankenversicherung zum Beispiel bietet eine Pflegeheimplatzgarantie. Sie vermittelt und organisiert also bei Bedarf einen Platz in einer vollstationären Pflegeeinrichtung. Angesichts der mitunter knapp werdenden Pflegeplätze keine schlechte Sache. Aber auch Menüservice, Fahrdienst, Einkaufshilfe, Haustierbetreuung oder Beratungsservices für die Angehörigen sind beim Pflegetagegeld dabei.

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Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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