- Von Redaktion
- 29.01.2016 um 14:39
Etwa 10 Prozent der gemeldeten Schadenfälle sind gar nicht echt, schätzt die Branche. 24 Millionen Versicherungsfälle gibt es im Jahr ungefähr, davon wären dann 2,4 Millionen Betrugsfälle.
Oft liegt dem Betrug der Glaube zugrunde, dass es sich ja nur um Bagatellschäden handelt. Denn selten geht es um mehr als 250 Euro, berichtet der Focus. Aber das läppert sich eben: 4 Milliarden Euro Kosten entsteht der Branche dadurch jedes Jahr, glauben die Unternehmen. Übrigens Kosten, die sie in Form von teuren Verträgen an die Kunden weitergeben.
Sachverständige simulieren Unfälle
Gerade, wenn es um größere Summen geht, bestellen die Versicherer Sachverständige und ziehen oft vor Gericht. Allein die Allianz beschäftigt 80 Betrugsabwehrspezialisten und rund 400 Sachverständige im ganzen Bundesgebiet. Sie stellen Unfälle nach und vergleichen dann die Spuren, um Betrüger ausfindig zu machen.
Besonders häufig betrügen Kunden bei Laptops, Tablets und Smartphones. Hier weisen die Versicherer 40 Prozent der gemeldeten Schäden ab. Oft verläuft die Recherche schon im Sande, wenn die Unternehmen ihren Kunden um weitere Angaben zum Schaden bitten. Dann besinnen sich viele Kunden eines Besseren.
Sind die Versicherer selbst schuld?
Allerdings seien die Versicherer an dem Dilemma auch ein Stückweit selbst schuld, findet der Kölner Forscher Horst Müller-Peters. Die Zahl an Ausschlussklauseln im Kleingedruckten der Versicherungsverträge habe dermaßen überhandgenommen, dass sich die Kunden selbst betrogen fühlen, wenn ihr (tatsächlicher) Schaden nicht erstattet wird.
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