Clemens Muth ist Vorstandsmitglied der Ergo. © Ergo
  • Von Redaktion
  • 07.09.2015 um 10:49
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Die Ergo räumt radikal auf. Anders kann man es nicht formulieren. So gibt Vorstandsmitglied Clemens Muth gegenüber der Süddeutschen Zeitung an, klassische Lebensversicherungen zum Jahresende fürs Neugeschäft zu schließen, die Ergo Pensionskasse nimmt in Bälde auch kein Neugeschäft mehr an und Riester gibt es in Zukunft nur noch als kapitalmarktnahes Produkt von der Tochter Vorsorge Leben.

„Warum soll ich als Lebensversicherer Produkte anbieten, von denen ich heute schon weiß, dass sie unprofitabel sind?“ Das fragt Clemens Muth, Ergo-Vorstand für die Lebens- und Krankenversicherung in der heutigen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung. Und die Antwort hat er auch gleich parat: Die Ergo räumt in ihrem Angebot an konventionellen Versicherungsprodukten ordentlich auf.

Wie die Zeitung weiter berichtet, schließt die Ergo ihre klassischen Produkte zum Jahresende „weitgehend“ für das Neugeschäft. Nur kapitalmarktnahe Angebote würden Ergo-Vertreter dann noch verkaufen. Was heißt hier aber „weitgehend“? Dass nur noch Kunden den Klassiker besparen können, die eine ordentliche Stange Geld – laut Süddeutscher Zeitung „Zehn- oder Hunderttausende von Euro“ – in eine Sofortrente stecken.

Auch die Ergo Pensionskasse wird im September kein Neugeschäft mehr annehmen, erklärt Muth. Die Riester-Rente gibt es ab 2016 künftig nur noch als kapitalmarktnahes Produkt über die Ergo-Tochter Vorsorge Leben. „Das klassische Produkt der Ergo Lebensversicherung stellen wir dann ein”, so Muth.

Verbraucherschützer kritisieren scharf, dass künftig nur noch vermögendere Kunden Verträge mit klassischen Garantien bekommen. Kleinsparer und Kunden mit Riester-Verträgen müssten stattdessen mit riskanteren Angeboten Vorlieb nehmen. „Das betriebswirtschaftliche Unvermögen der Ergo ist nun der Vorwand für eine Diskriminierung der Bürger, die eine sichere Altersvorsorge am nötigsten haben“, erklärt Axel Kleinlein, Vorstandssprecher des Bunds der Versicherten. Zusätzlich empörend sei, dass Kunden mit hohen Einmalbeiträgen noch von den Überschüssen profitierten, die von den älteren Kleinsparern und Riester-Kunden generiert worden seien.

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