- Von Lorenz Klein
- 05.07.2021 um 15:45
Obwohl viele Versicherte in der Pandemie teils deutliche Einkommensverluste hinnehmen mussten, blieb eine Kündigungswelle von Verträgen im vergangenen Jahr aus. Das meldete der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) auf Basis des am Montag veröffentlichten GDV-Nachschlagewerks „Lebensversicherung in Zahlen 2021“.
„Die Kunden nutzten offenbar andere Einsparmöglichkeiten“, stellt der Verband fest und verweist auf eine „historisch niedrige Stornoquote“ von 2,55 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote laut GDV noch bei knapp 2,7 Prozent.
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„Die deutschen Lebensversicherer haben 2020 ungeachtet der Corona-Krise gemessen am Bestand die wenigsten Vertragskündigungen seit der Wiedervereinigung verzeichnet“, kommentierte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen den jüngsten Rückgang der Stornoquote. Das sei „vor dem Hintergrund der angespannten wirtschaftlichen Lage vieler Versicherter während der Pandemie besonders bemerkenswert“, so Asmussen.
Der Verbandsrepräsentant erklärt sich dies so, dass sich „erfreulich viele“ Versicherte bei vorübergehenden finanziellen Engpässen das Angebot einer befristeten Beitragsfreistellung oder -stundung genutzt hätten. „Das ist besonders wichtig bei Lebensversicherungen, die einen Schutz vor existenziellen Risiken wie beispielsweise einer Berufsunfähigkeit beinhalten“, sagte Asmussen.
Auch die Beitragseinnahmen der Versicherungsbranche seien stabil geblieben, ergänzte der GDV-Hauptgeschäftsführer. Die gesamten Beitragseinnahmen der Lebensversicherer, Pensionskassen und -fonds hätten mit 103,2 Milliarden Euro exakt auf dem Vorjahreswert gelegen. Auch diese Zahl findet sich in der Publikation „Lebensversicherung in Zahlen 2021“.
Zum kostenlosen Download des Zahlenwerks geht es hier.
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