- Von Manila Klafack
- 31.08.2021 um 12:09
1,7 Millionen Euro kostet derzeit ein typisches freistehendes Einfamilienhaus in München. In Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg dagegen beträgt der Kaufpreis nur 265.000 Euro. Das zeigt die Befragung der Immobilienvermittler der Landesbausparkassen (LBS) und Sparkassen, die in der Broschüre „Markt für Wohnimmobilien 2021“ zusammengefast wurden.
Die Marktbeobachter beantworteten Fragen über die Preissituation vor Ort sowie ihre Erwartungen zur Entwicklung des Marktes in den kommenden Monaten. Entstanden ist so ein Preisspiegel für mehr als 1.000 Städte. Interessenten für Immobilien sollen sich orientieren können, mit welchen Preisen sie aktuell rechnen müssen.
Immobilienpreise in ganz Deutschland steigen erneut
Der Blick in die Zukunft verspricht demnach noch keine Entspannung. Fast überall in Deutschland bleibt die Nachfrage ungebrochen. Die Angebotssituation wird sich kaum bessern und die Preise weiter steigen. Auch die Pandemie- und Lockdown-Erfahrungen haben die Wohnwünsche verändert, so die Experten.
Garten und mehr Zimmer sind wichtiger geworden
Die Vororte der Städte und der ländliche Raum im erweiterten Einzugsgebiet könnten künftig als Wohnstandorte stärker gefragt sein. Unter anderem deswegen, damit sich die Menschen wichtiger gewordene Wohnansprüche wie einen Garten und eine größere Zimmerzahl erfüllen können. Die Mehrheit der Befragten (87 Prozent) erwartet dadurch allerdings nicht, dass die Kaufpreise in den Städten sinken werden.
Positive Entwicklungen gibt es laut dem Marktbericht beim Thema Neubau: Die Baugenehmigungen haben ihr hohes Niveau der vergangenen Jahre gehalten (2020: 368.000) und die Zahl der fertiggestellten Wohnungen übertrifft erstmals seit langer Zeit wieder die Marke von 300.000. Zugleich wird aber auch der Rückstau an genehmigten, aber noch nicht gebauten Ein- und Mehrfamilienhäusern immer größer: Fast 780.000 unvollendete Wohneinheiten harren mittlerweile der Schlüsselübergabe.
Bauen wird immer teurer
Weniger positiv sind die weiter gestiegenen Baukosten (seit 2015 um 16,4 Prozent), die erstmals seit der Wiedervereinigung leicht sinkende Wohneigentumsquote und das schrumpfende Potenzial an Erstkäufern einer Wohnimmobilie. Letzteres resultiert laut dem Bericht vor allem daraus, dass das angesparte Eigenkapital vieler Mieter nicht mit den steigenden Immobilienpreisen Schritt gehalten hat.
Die Baupreise könnten im Bundesdurchschnitt um 6,4 Prozent steigen. Für gebrauchte Einfamilienhäuser liegen die Erwartungen der Immobilienexperten bei einer Preissteigerung um 5,3 Prozent im bundesweiten Durchschnitt.
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