- Von Lorenz Klein
- 20.04.2018 um 10:38
Man werde in den nächsten Jahren die Beiträge nochmals erhöhen müssen, kündigte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Mittwochabend in der ARD-Sendung „Maischberger“ zum Thema „Pflegenotstand“ an. Da müsse man „kein Riesen-Mathematiker sein“, so der Minister.
Drei Projekte will Minister Spahn bis Sommer umsetzen
„Absicherung pflegender Angehörigen bei der Rente verbessern“
Beiträge könnten in zwei Jahren steigen
Die letzte Anhebung des Beitrags zur Pflegeversicherung liegt noch gar nicht lange zurück: Im Zuge der beiden Pflegestärkungsgesetze wurde der Beitrag in der vergangenen Legislaturperiode gleich zweimal angehoben: von zunächst 2,05 auf 2,35 Prozent und im nächsten Schritt auf zuletzt 2,55 Prozent, wobei Kinderlose 2,8 Prozent zahlen. Laut Aussagen von Spahns Amtsvorgänger Hermann Gröhe (CDU) sollte der Beitragssatz eigentlich bis 2022 möglichst stabil bleiben.
Spahn: Alle würden in ihren Familien das Thema weit wegschieben
Abseits der finanziellen Situation in der Pflegeversicherung äußerte sich Jens Spahn auch zu sozialen Aspekten in der konkreten Pflegesituation – und gewährte dabei auch persönliche Einblicke. So erklärte er, dass er es sich nicht vorstellen könne, seine Eltern selbst zu pflegen. „Meine Eltern würden es auch nicht erwarten, dass ich meinen Beruf aufgebe, um sie zu pflegen“, sagte der CDU-Politiker. Stattdessen würde er „so oft wie möglich versuchen, zu Hause zu sein und mitzuhelfen“.
Er habe das Gespräch hierüber mit seinen Eltern erst gesucht, als er vor Jahren in einer Talksendung darauf angesprochen worden sei, so Spahn weiter. Alle würden in ihren Familien das Thema weit wegschieben – „meistens, bis es zu spät ist“, so der Minister.
Zuvor hatte sich bereits Gernot Kiefer, Vorstand des GKV-Spitzenverbands, zu einem möglichen Beitragsanstieg in der Pflege zu Wort gemeldet: Sollten in dieser Legislaturperiode Leistungen ausgeweitet oder die Bezahlung des Personals verbessert werden, so Kiefer, müsse „ein Teil sicher auch über einen höheren Beitragssatz finanziert werden“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren