Sitz der Generali in Rom: Laut Map-Report von Franke und Bornberg verzeichnet der Versicherer 2023 in der Sparte Leben das nominal höchste Beitragswachstum © picture alliance / Daniel Kalker
  • Von Andreas Harms
  • 05.11.2024 um 14:36
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Im aktuellen Map-Report setzt sich Franke und Bornberg mit den deutschen Lebensversicherern auseinander. Obwohl die Nachrichten auf den ersten Blick nicht allzu toll wirken, finden die Autoren einige gute Nachrichten für die Branche. Vor allem in Bezug aufs Neugeschäft.

Man kann auch einfach mal versuchen, das Gute zu sehen. Zum Beispiel so: Bei den deutschen Lebensversicherungen gingen die Beitragseinnahmen zwar auch im Jahr 2023 weiter zurück. Allerdings bei weitem nicht mehr so stark wie in den Jahren zuvor. Auch das Neugeschäft lief im Marktdurchschnitt besser als im Vorjahr. Das meldet die Rating-Agentur Franke und Bornberg im Rahmen ihres „Map-Report Nr. 936“.

In diesem Report untersuchten die Analysten 78 Gesellschaften aus dem Lebengeschäft. Es geht um Kennzahlen, Gewinner und Verlierer des Geschäftsjahres 2023. Um Neugeschäft, Kosten, Reserven, Eigenmittel, Kapitalerträge. Und insbesondere: um die Zinswende. Alle Kriterien zeigt die Grafik.

Bewertungsschlüssel für den Map-Report Nr. 936 (Quelle: Franke und Bornberg)
Bewertungsschlüssel für den Map-Report Nr. 936 (Quelle: Franke und Bornberg)

Drei Unternehmen schneiden mit der Top-Note mmm+ ab (maximal erreichbar sind 400 Punkte beziehungsweise 100 Prozent). Um diese Note zu erreichen, braucht der Versicherer mindestens 85 Prozent:

  1. LV 1871 (376 Punkte; 94,00 Prozent)
  2. Universa (357 Punkte; 89,25 Prozent)
  3. Allianz (340 Punkte; 85,00 Prozent)

Doch nun zu den erwähnten Beitragseinnahmen. Die sanken 2023 gegenüber dem Vorjahr zwar um 4,0 Prozent auf nunmehr 87,7 Milliarden Euro. Aber wie ebenfalls erwähnt, gingen sie im Jahr zuvor, also 2022, mit 7,0 Prozent noch deutlich stärker zurück. Insofern könnte man das jetzt als kleinen Fortschritt bezeichnen.

Dass es aber trotzdem erneut abwärts ging und die Menschen nur wenig Lust auf eine neue Altersvorsorge verspüren, liegt laut Franke und Bornberg an drei wesentlichen Einflüssen:

  • Gestiegene Lebenshaltungskosten
  • Schwache Konjunkturprognose
  • Geopolitische Verunsicherung

64 Gesellschaften steigerten ihre Beiträge nicht. Davon zeichnen 12 allerdings ohnehin kein Neugeschäft mehr. Acht Anbieter nahmen bis zu 3 Prozent mehr ein als im Vorjahr. Und immerhin vier Häuser zogen ihre Beitragseinnahmen um zwischen 5 und 120 (!) Prozent an.

Wobei der Anstieg um 120 Prozent ein Ausreißer ist und am Basiseffekt liegt. Denn die relativ junge Signal Iduna AG hatte 2022 ihr Neugeschäft aufgenommen und in ihrem ersten Jahr 56,6 Millionen Euro an Einnahmen eingefahren. Die steigerte sie nun prozentual betrachtet stark.

Seite 2: Storno-Quoten, stille Lasten, Garantien

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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