- Von Sabine Groth
- 17.05.2024 um 15:10
Im vergangenen Herbst hatte die Regierung angekündigt, bis Ende Mai 2024 Empfehlungen für die langfristige Finanzierung der Sozialen Pflegeversicherung vorzulegen. Im Vorfeld hat jetzt der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) seine eigenen Gedanken dazu im „Neuen Generationenvertrag für die Pflege“ festgehalten.
Die Finanzierung der gesetzlichen Pflegeversicherung müsse vor allem generationengerecht erfolgen. „Die Pflegekosten unserer alternden Gesellschaft setzen Zukunftschancen der jüngeren Generationen aufs Spiel“, warnt PKV-Verbandsdirektor Florian Reuther. „Wer die Pflege generationengerecht reformieren will, darf nicht nur an die heutigen Pflegebedürftigen denken. Deutschland braucht einen neuen Generationenvertrag, der die jüngeren Steuer- und Beitragszahler vor Überlastung schützt und den Wirtschaftsstandort Deutschland international konkurrenzfähig hält.“ Das Wissenschaftliche Institut der PKV hat erst vor Kurzem berechnet, dass künftig ein massiver Anstieg der Beitragssätze drohen könnte.
Das Konzept des PKV-Verbands sieht vor, den Beitragssatz zur Sozialen Pflegeversicherung zu stabilisieren oder gar zu senken. Dazu müssten die Leistungsausgaben künftig weniger stark steigen als die Einnahmen. Um dies zu erreichen, sollen die Leistungen auf dem derzeitigen Niveau festgeschrieben werden. Eine Ausweitung des Leistungskatalogs solle nur noch möglich sein, wenn die Entwicklung der Einnahmen dies erlaube.
Als Konsequenz wäre mehr Eigenverantwortung und eine stärkere private Vorsorge nötig, um das Pflegerisiko abzusichern. So könnte sich die jüngere Generation bei vergleichbarer finanzieller Gesamtbelastung zukünftig sogar mit einer Pflegezusatzversicherung eine vollständige Absicherung der Pflegekosten leisten, heißt es vom PKV-Verband.
Für die Älteren, für die es für zusätzliche private Vorsorge zu spät ist, könnte übergangsweise ein an den tatsächlichen Pflegekosten orientierter Zuschuss gewährt werden. Menschen im Alter von 60 Jahren und jünger hingegen würden die erste Generation sein, die für zukünftige Anstiege der Pflegekosten eigenverantwortlich vorsorgen muss.
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