- Von Redaktion
- 29.01.2015 um 10:06
46 Prozent der Deutschen können die eigenen Einkünfte aus privater und betrieblicher Vorsorge nicht abschätzen. Über die Höhe ihrer gesetzlichen Rente haben 40 Prozent keinen konkreten Plan, weitere 30 Prozent verfügen lediglich über eine „grobe Idee“. Das zeigt eine von MLP in Auftrag gegebene Befragung des Instituts You Gov.
Voraussetzung für einen Überblick über die eigene Rente sind nachvollziehbare Informationen in bestehenden Versicherungsverträgen. Da hapert es aber, zeigt die MLP-Studie. Zwar klären die deutschen Versicherer ihre Kunden jährlich über sogenannte Standmitteilungen zum Status und der erwartbaren Leistung des Produkts auf. Die jeweiligen Mitteilungen unterscheiden sich aber stark, was Klarheit und Nachvollziehbarkeit angeht. Drei Schwachstellen gibt es vor allem:
1. Um die Dokumente zu verstehen, braucht man häufig detailliertes Fachwissen. Versicherte müssen teilweise selbst rechnen, um einen Überblick über ihre Vorsorgesituation zu erhalten.
2. Die wenigsten Anbieter führen alle grundlegenden Vertragsdaten übersichtlich am Anfang der Standmitteilungen auf.
3. Um dem Versicherten ein Gefühl für die künftigen Leistungen seines Vorsorgeprodukts zu geben, nutzen die Anbieter Hochrechnungen. Dabei unterstellen sie unterschiedliche Zinssätze, sodass keine Vergleichbarkeit gegeben ist. Auch werden Renditechancen und Risiko bisher nicht ins Verhältnis gesetzt.
„Unsere Untersuchung zeigt, dass es einen deutlichen Verbesserungsbedarf bei Standmitteilungen zu privaten Lebens- und Rentenversicherungen gibt. Es ist an den Marktteilnehmern, jetzt gemeinsam einen Mindeststandard zu erarbeiten“, sagt Manfred Bauer, Vorstand beim Finanz- und Vermögensberater MLP. „Denn eine bessere Nachvollziehbarkeit ist eine wichtige Voraussetzung, um die Akzeptanz von ergänzender Altersvorsorge zu steigern.“
Die MLP Studie steht hier zum Download bereit.
Untersucht hat MLP aktuelle Standmitteilungen zu privaten Renten- und Lebensversicherungen aller drei Schichten. Berücksichtigt wurden Standmitteilungen von neun Gesellschaften, die zusammen auf einen Marktanteil von rund 35 Prozent kommen.
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