- Von Karen Schmidt
- 24.02.2022 um 18:21
Munich Re
Vom Rückversicherer Munich Re heißt es:
Munich Re und seine Tochtergesellschaften unterhalten keine Büros/Niederlassungen in der Ukraine und sind sowohl in der Ukraine, als auch in Russland, nur sehr geringfügig mit Versicherungsgeschäft vertreten. Dementsprechend erwarten wir keine signifikanten direkten Auswirkungen auf das Geschäft. Auch hält Munich Re nur in geringem Umfang Kapitalanlagen aus den beiden Ländern. Sekundäreffekte am globalen Kapitalmarkt würden aber natürlich auch uns, wie alle anderen Marktteilnehmer, betreffen.
Signal Iduna
Für die Signal Iduna beantwortete Peter Andres, Sprecher der Geschäftsführung der Signal Iduna Asset Management, unsere Fragen. Weder in der Ukraine noch in Russland habe man Tochtergesellschaften oder Niederlassungen. Bezüglich der Kapitalanlage antwortet Andres: „Wir erwarten in den nächsten Wochen weiterhin volatile Kapitalmärkte, die stark von der Entwicklung in der Ukraine abhängen werden. Durch unsere übergeordnete Absicherungsstrategie (long Put) in der Asset-Klasse Aktien begrenzen wir die monetären Auswirkungen auf das Kapitalanlageergebnis. Direkte Investments in russischen Aktien halten wir nicht. Auf der Rentenseite halten wir lediglich über Zielfondsinvestments in Emerging-Markets-Produkten minimale Investments.“
Bezüglich der Sanktionen erwartet man bei der Signal Iduna „für beide Seiten negative Folgen, zumal auch mit Reaktionen der anderen Seite zu rechnen ist“. Unterm Strich bedeute das negative Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft. Andres: „Vor allem weiter steigende Energiepreise dürften negativ zu Buche schlagen. Von Vorteil ist, dass wir der wärmeren Jahreszeit entgegensehen, so dass ein Import- oder Lieferstopp russischen Gases kurzfristig zu verkraften wäre. Eine Rezession kann angesichts einer aufgestauten Nachfrage infolge der Corona-Krise und gut gefüllter Orderbücher der Unternehmen wohl ausgeschlossen werden.“
Bezüglich der Auswirkungen auf die Inflation und den Energiemarkt, meint Andres: „Ein weiterer Anstieg der Energiepreise treibt die ohnehin bereits hohen Preissteigerungsraten zusätzlich an. Eine solche Entwicklung wird die Notenbanken, allen voran die US-Notenbank, in ihren jüngsten Äußerungen hinsichtlich einer restriktiveren Geldpolitik tendenziell bestärken. Allerdings könnten sie angesichts der unsicheren Gemengelage kurzfristig auf ‚Beobachtungsmodus‘ schalten, ehe dann Zinsschritte erfolgen. Die Vereinigten Staaten werden möglicherweise Ölreserven freigeben, um dem Anstieg des Ölpreises entgegenzuwirken. In Europa könnte es letztlich den Energiewandel und Ausbau regenerativer Energien beschleunigen, um die Abhängigkeit von Russland zu reduzieren.“
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