- Von Redaktion
- 03.12.2019 um 11:10
An diesen Fakten – und über nichts anderes sprechen wir hier – sieht man schon, was in den vergangenen Jahren speziell auf der Kostenseite bei den Versicherern passiert ist. Und die Condor setzt mit dem aktuellen Tarif eben die neue Benchmark. Und es gibt noch mehr, was einem an dem Tarif gut gefallen kann.
- Die Fondsauswahl ist richtig fein: ETFs, ETF-Portfolios von Vanguard und Dimensional, und bei den aktiven Fonds auch jeweils die günstigeren Tranchen (beim Templeton Growth Euro etwa die Variante mit nur 0,92 Prozent laufender Kosten pro Jahr, statt der mit 1,83 Prozent. Vorsicht, wenn Sie letzteren in einer anderen Police sehen!)
- Es gibt keinen Schlussüberschuss, den man aufgrund vorzeitiger Kündigung wieder verlieren könnte. Alles was der Kunde hat, bleibt beim Kunden.
- Gut für Versicherungsmakler, die von sich selbst sagen, dass sie keine Investment-Experten sind: Die Fondsqualität wird laufend von Scope geprüft, die Kunden werden über den „Fondsservice“ (einfach googeln bitte) transparent informiert.
- Geld kann in der Ansparphase UND in der Rentenphase entnommen werden, das ist Top-Flexibilität. Dabei bitte aufpassen, dass bei der Beantragung schon eine Rentengarantiezeit oder Restkapital-Option gewählt wird, sonst sind Entnahmen während der Bezugszeit ausgeschlossen.
- Es können mehrere Teilrenten vereinbart werden.
- Auch für 80-jährige Kunden ist der Einstieg noch möglich – bei anderen Anbietern kämen diese schon lange nicht mehr zum Zug. Mit 85 Jahren muss aber von Rechts wegen spätestens die Rente beginnen.
- Die Rechnungsgrundlagen bei Vertragsschluss bleiben auch bei Zuzahlungen und Beitragserhöhungen (bis zu üppigen 1.666 Euro monatlich) erhalten.
Verbunden mit der Tatsache, dass die Condor eine 100-prozentige Tochter des Versicherungsriesen R+V ist, ergibt das eine gute – und dabei immer ehrliche – Altersvorsorge-Story.
Warum es in meiner Punktewertung (siehe unten) doch Abzüge gibt, liegt unter anderem daran,
- dass die oben angegebenen Rechnungsgrundlagen vom Versicherer verändert werden dürfen, wenn die Beitragsfreistellung länger als 36 Monate dauert;
- dass eine Dynamik nach dreimaliger Nicht-Ausübung erlischt (das hat man einfach nicht mehr);
- dass in der Software immer noch die hanebüchenen 9 Prozent jährliche Performance voreingestellt ist und ebenso die fragwürdige Nettomethode ohne die Fondskosten, die meines bescheidenen Erachtens nach inzwischen verboten gehört.
Fazit: Der Condor Congenial privat C78 ist der Fondspolicen-Tarif, der versicherungsfremden Vorsorgearten das Fürchten lehrt. Hanseatisch kühl kalkuliert und gerade deswegen ziemlich heißes (Altersvorsorgewerk-)Zeug.
9 Punkte (von 10)
Über den Autoren
Christian Geier, Jahrgang 1974, ist Vorstand bei der FP Finanzpartner AG und dort unter anderem zuständig für die Produktauswahl und Sicherung der Beratungsqualität. Zudem leitet er dort das umsatzstärkste Ressort „Personenversicherungen“. Der promovierte Kultur- und Betriebswirt berät dabei immer noch seine eigenen Kunden und lebt und arbeitet im niederbayerischen Straubing.
Richard Weber
Vor 5 JahrenAls Ergänzung zu dem Artikel,
die Kosten sind bei 0,047% pro Monat, also 0,564% pro Jahr
und das PIB gibts nur bei Riester und Rürup, bei einem Privatvertrag wie dem C78 gibts nur das BIB
Christian Geier
Vor 5 JahrenHallo Herr Weber, danke für den Hinweis. Das mit den Kosten war tatsächlich ein Fehler und wird im Text korrigiert (die Kosten belaufen sich so auf 700 € mehr bei der Condor über die gesamte Laufzeit). Auch das mit PIB und BIB ist korrekt. Ich meinte tatsächlich das PIB der ersten Stunde aus dem Jahr 2008 als Ausfluss der VVG-Informationspflichtverordnung. Seit 2017 gilt die Bezeichnung PIB offiziell nur mehr für zertifizierte Altersversorgungs- und Basisrentenverträge. Die Angaben aus dem alten PIB sind aber nach wie vor da und m.E. maßgeblich. Bei der Condor stehen sie in den “Verbraucherinformationen”. Sehr babylonisch das alles, aber sehr aufmerksam von Ihnen, Herr Weber. Schöne Grüße, C. Geier
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kommentierenRichard Weber
Vor 5 JahrenAls Ergänzung zu dem Artikel,
die Kosten sind bei 0,047% pro Monat, also 0,564% pro Jahr
und das PIB gibts nur bei Riester und Rürup, bei einem Privatvertrag wie dem C78 gibts nur das BIB
Christian Geier
Vor 5 JahrenHallo Herr Weber, danke für den Hinweis. Das mit den Kosten war tatsächlich ein Fehler und wird im Text korrigiert (die Kosten belaufen sich so auf 700 € mehr bei der Condor über die gesamte Laufzeit). Auch das mit PIB und BIB ist korrekt. Ich meinte tatsächlich das PIB der ersten Stunde aus dem Jahr 2008 als Ausfluss der VVG-Informationspflichtverordnung. Seit 2017 gilt die Bezeichnung PIB offiziell nur mehr für zertifizierte Altersversorgungs- und Basisrentenverträge. Die Angaben aus dem alten PIB sind aber nach wie vor da und m.E. maßgeblich. Bei der Condor stehen sie in den “Verbraucherinformationen”. Sehr babylonisch das alles, aber sehr aufmerksam von Ihnen, Herr Weber. Schöne Grüße, C. Geier