- Von Redaktion
- 25.06.2018 um 10:12
Und auf der Kapitalanlageseite? Welche Trends zeichnen sich hier ab? Einer auf jeden Fall: Kosten sparen. Laut einer Umfrage unter 110 Entscheidern der Versicherungsbranche, welche die Fondsgesellschaft Amundi Deutschland im Herbst 2017 durchführte, setzen zwei Drittel der Anbieter verstärkt auf passive Produkte wie börsengehandelte Indexfonds. Die auch Exchange Traded Funds, kurz ETFs, genannten Produkte bauen nur einen Index nach und verzichten auf den Einsatz von Portfoliomanagern. Das spart Verwaltungskosten. Und das wiederum ist gut für die Rendite der Fondspolice.
„Der Kostenunterschied kann für ein weltweit diversifiziert Portfolio leicht 2 Prozentpunkte betragen“, sagt Michael Dreibrodt, Vorstandschef des Versicherers My Life. „Entsprechend erzielt ein Anleger mit einem ETF-Portfolio dann 2 Prozentpunkte mehr Realrendite nach Kosten vor Steuern als mit einem aktiv gemanagten Wertpapierkorb.“ Bei einer Nettoversicherung mit 100 Euro Monatsbeitrag, 30 Jahren Laufzeit und einer angenommenen Marktrendite von 6 Prozent könnte ein ETF-Portfolio einen Vorteil von mehr als 24.000 Euro bei der Ablaufleistung ausmachen, rechnet Dreibrodt vor.
Drei Wege der Integration von ETFs in die Fondspolice
Wie genau die Versicherer das Trendthema ETFs in ihren Fondspolicen aufgreifen, ist dabei unterschiedlich. Einige stocken schlicht ihre Fondspaletten um weitere Indexfonds auf. So hat der Versicherer Universa im April drei neue Indexfonds in sein Angebot aufgenommen: den iShares Core Euro Stoxx 50, den iShares Core Euro Corporate Bond und den Core MSCI Emerging Markets.
Andere Gesellschaften bieten neben einzeln wählbaren ETFs auch spezielle ETF-Fondskörbe an. Beim Produkt „My Life Invest“ des Versicherers haben Kunden die Wahl aus über 120 ETF-basierten Produkten – also Einzel-ETFs und entsprechenden Körben. Das X-Trackers Portfolio Total Return etwa setzt auf eine Mischung von Aktien- (Anteil derzeit 57,2 Prozent) und Anleihe-ETFs. An Performance steht für den Zeitraum März 2017 bis März 2018 ein Plus von 0,8 Prozent im Raum. Im Vorjahreszeitraum waren es 11,7 Prozent. Die Kosten betragen hier 0,7 Prozent. Das ist bei ETF-Portfolios aber nicht immer so. Zum Teil haben die Körbe Kostenstrukturen, die locker mit denen aktiv gemanagter Fonds mithalten können. Kostenbewusste Anleger sollten hier genau hinschauen.
Fonds auch in der Rentenphase
Ein weiterer Trend in Fondspolicen ist es, auch die Rentenphase fondsgebunden zu gestalten. Das bietet unter anderem die Swiss Life in ihrem Produkt Maximo an. „So können die Kunden auch im Ruhestand von den Renditechancen der Kapitalmärkte profitieren, da sie weiter in ihren Fonds investiert bleiben“, sagt Amar Banerjee, Leiter Versicherungsproduktion und Mitglied der Geschäftsleitung von Swiss Life Deutschland. Analog zur Ansparphase stehen Kunden auch während des Rentenbezugs die drei Anlagestrategien sicherheitsorientiert, ausgewogen oder wachstumsorientiert zur Verfügung.
Änderungen sind dabei möglich, ebenso wie Zuzahlungen und Entnahmen. Jeden Tag überprüfen die Anlage-Experten des Versicherers das Geschehen am Kapitalmarkt – und können entsprechend umschichten, wenn es das Marktumfeld erfordert. Banerjee: „Auch dem Sicherheitsbedürfnis der Kunden tragen wir Rechnung, indem wir die Gesamtrente mit einer soliden Garantierente untermauern.“ Heißt: Dem Kunden wird eine bestimmte lebenslange Mindestrente garantiert. „Das oberste Ziel lautet dabei aber natürlich, eine möglichst hohe Gesamtrente zu erreichen, um die Versorgungslücke der Kunden zu schließen“, so Banerjee.
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