Trader arbeitet am Bildschirm: Für ihre Kapitalanlagen sparen Deutsche einen Teil ihrer Einkünfte. © rawpixel.com / Freepik
  • Von Barbara Bocks
  • 09.12.2024 um 14:13
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Die Deutschen sind berühmt-berüchtigt dafür, viel zu sparen, und für ihre Abneigung gegen das Investieren. Wofür sie am liebsten Geld zur Seite packen und wie viel sie im Durchschnitt auf der hohen Kante haben.

Für die eigene Altersvorsorge sparen Menschen in Deutschland am meisten, noch vor ihren Ausgaben für Konsum. Das eigene Wohneigentum als Sparziel rückt weiter in den Hintergrund.

Das sind die zentralen Ergebnisse der Herbstumfrage 2024 zum Sparverhalten der Deutschen. Das Meinungsforschungsinstitut Kantar befragte dazu im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen zum 82. Mal knapp 2.000 Personen über 14 Jahren.

Seit drei Jahren ist die Altersvorsorge das beherrschende Sparmotiv in der Umfrage. Regelmäßig sparen 50 Prozent der Teilnehmer dafür, so auch in der Herbstbefragung (56 Prozent).

  • Auf Platz 2 hat sich „Konsum“ als Sparmotiv etabliert (45 Prozent).
  • Für die eigene Kapitalanlage sparen 32 Prozent der Deutschen, ein stabiler Wert.
  • Der sogenannte Notgroschen legt in der Umfrage auf 10 Prozent zu.
  • Das Sparmotiv „Ausbildung der Kinder“ nennen die Befragten mit 3 Prozent am seltensten.

Einen starken Einbruch gab es für das Sparmotiv „Wohneigentum“. 33 Prozent der Befragten, also 11 Prozent weniger als in der Umfrage im Frühjahr, gaben an, für die eigenen vier Wände zu sparen. Das ist der stärkste Rückgang seit dem Frühjahr 2008.

Hohe Preise für Bestandsimmobilien und Neubauten sowie gestiegene Zinsen machen den Kauf für viele unerreichbar“, erklärt Christian König, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten Bausparkassen. Die Diskussionen über das Heizungsgesetz und die Grundsteuer verstärken aus seiner Sicht diese Verunsicherung.

Deutsche haben im Durchschnitt 70.000 Euro auf der hohen Kante

Der Durchschnittsdeutsche hat knapp 70.000 Euro gespart. Das hat der „Global Wealth Report 2024“ der Allianz herausgefunden (Pfefferminzia berichtete). Haus- oder Wohnungsbesitzer verfügen im Durchschnitt über 130.000 Euro. Wichtig zu beachten: Diese Werte sind Durchschnittsbeträge und gelten nach Abzug von Schulden.

Generell ist das Vermögen privater Haushalte Ende 2023 weltweit um 7,6 Prozent auf 239 Billionen Euro gewachsen. Deutschland, aber auch Europa hinken im internationalen Vergleich hinterher.

Der Grund: Ein erfolgreicher Vermögensaufbau hängt nicht nur davon ab, wieviel Geld eine Person spart, sondern auch von den Renditen der Investments.

In den USA ist es gang und gäbe Geld am Kapitalmarkt zu investieren. Daher hat die Rendite dort in den vergangenen 20 Jahre zu gut 62 Prozent zur jährlichen Vermögensentwicklung beigetragen. In Europa sind es nur rund 34 Prozent.

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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