- Von Manila Klafack
- 22.07.2019 um 11:30
Ein zinsloses Darlehen, das ein geringeres Einkommen während einer Pflegezeit von Angehörigen ausgleichen soll, wird bisher kaum in Anspruch genommen. Seit 2015 gibt es diese finanzielle Unterstützung im Rahmen des Gesetzes zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Doch wie die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) unter Berufung auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Abgeordneten Nicole Bauer und Nicole Westig berichtete, nutzten das Angebot bisher lediglich 921 Menschen.
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Im Jahr 2018 waren es 208 Antragsteller und in diesem Jahr erst 87. Damit bleibt die Inanspruchnahme hinter den ursprünglich getroffenen Annahmen zurück, wie Stefan Zierke, Parlamentarischer Staatssekretär des Bundesfamilienministeriums laut SZ in seiner Antwort erklärte. So sei von 2015 bis 2018 mit etwa 9.700 Antragstellern gerechnet worden.
Zwar sei nicht bekannt, wie viele Arbeitnehmer sich tatsächlich für eine Pflegezeit vom Job freistellen lassen, eine repräsentative Befragung vor ein paar Jahren ermittelte allerdings rund 70.000 Angehörige. Für 2017 gibt es der SZ zufolge eine Schätzung auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamtes, die von 82.000 pflegenden Angehörigen ausgeht.
Obwohl das eingeplante Geld also nicht an der beabsichtigten Stelle ankommt, wolle die Bundesregierung nichts ändern, so das Fazit der FDP-Abgeordneten. „Das Gesetz geht offensichtlich an den Bedürfnissen der Menschen vorbei“, sagt Nicole Bauer. Nicole Westig, fordert daher neue Maßnahmen zur Unterstützung pflegender Angehöriger, etwa mehr Angebote zur Kurzzeitpflege und die Nutzung digitaler Möglichkeiten zur Pflege in der häuslichen Umgebung.
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