- Von Andreas Harms
- 04.01.2024 um 14:30
Pfefferminzia: Wo sehen Sie Ökoworld im Rahmen der Investmentbranche allgemein und im Nachhaltigkeitstrend im Speziellen?
Andrea Machost: Was uns auszeichnet, ist, dass wir uns seit 1975 mit Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Uns hat nicht der Mainstream dorthin gebracht, sondern die Überzeugung unserer Gründer. Auch wir sind voller Überzeugung und spielen deshalb in puncto Qualität nach wie vor als Pionier eine führende Rolle. Ein Beleg ist die Finanztest, die knapp 1.000 Fonds getestet hat. Im Nachhaltigkeitsbereich haben nur acht davon die Bestnote bekommen, und zwei dieser acht besten Fonds kommen von uns. Auch außenstehende Dritte bewerten unsere Qualität also durchaus als hoch.
In diesem Jahr hat das langjährige Vorstandsmitglied Alfred Platow das Unternehmen verlassen. Was macht das mit Ökoworld?
Torsten Müller: Wir bleiben unserem Ansatz zu 100 Prozent treu. Wir werden lediglich mit einem anderen Auftritt herausgehen. In Zukunft wollen wir unsere Kompetenz noch deutlich stärker nach vorne bringen. Zum Beispiel unser sehr starkes Nachhaltigkeitsresearch, allein von der Zahl der Leute her, aber auch von der Qualität. Wir haben hier viel zu bieten und wollen das mehr nach außen tragen.
Machost: Ein Thema, das mir besonders am Herzen liegt, sind Frauen und Finanzen und Frauen und Altersversorge. Das treibt mich schon seit Jahren um. Auch dieses Thema wollen wir in Zukunft noch deutlich stärker besetzen. Dabei geht es sowohl um betriebliche als auch private Altersvorsorge.
Gibt es schon konkrete Pläne, wie das gehen soll?
Machost: Ja, wir haben bereits ein Veranstaltungskonzept, das wir bei uns in Hilden aufbauen werden. Außerdem werden wir uns deutlich mehr in den Sozialen Medien tummeln. Sie werden von der Ökoworld in Zukunft auf jeden Fall eine ganze Menge mehr sehen.
Müller: Altersarmut ist in Deutschland ein sehr unterschätztes Thema, vor allem bei Frauen. Vielen Betroffenen ist das nur leider noch nicht in ausreichendem Maße klar. Ich gehe davon aus, dass das in ein, zwei Dekaden schon deutlich erkennbarer ist. Doch wer sich dagegen wappnen möchten, muss schon heute etwas tun. In 10 oder 20 Jahren ist es für einige zu spät.
Ökoworld hat im vergangenen Jahr über die Klimarente zusammen mit der LV 1871 einen ersten Schritt in Richtung Altersversorge getan. Wie läuft es damit?
Machost: Es läuft bei uns im Privatkundenvertrieb gut an und wird von den Menschen super angenommen. Es ist die erste wirklich dunkelgrüne Altersvorsorge, weil ausschließlich unsere Fonds mit ihren harten Kriterien dort enthalten sind. Wer also in die Klimarente spart, kann absolut sicher sein, sauberes Geld zu investieren. Hinzu kommt, dass unser Fondsmanagement die Fonds je nach Trend am Markt immer neu einsetzt und austariert.
Warum zusammen mit der LV 1871?
Müller: Sie hat uns einfach überzeugt. Sie ist ein sehr starker Partner und hat ein absolut top-flexibles Produkt auf die Beine gestellt. Nutzer des Produkts können zum Beispiel jederzeit vorzeitig auf die Gelder zugreifen. Sie können die Beiträge erhöhen oder reduzieren, wenn sie zum Beispiel mal krank werden und finanzielle Probleme bekommen. Die LV 1871 bot so viele gute Möglichkeiten, dass wir uns entschieden haben, das Produkt mit ihr aufzulegen.
In den Fondspaletten vieler Fondspolicen trifft man auf Ihr Flaggschiff, den Ökovision Classic. Aber eben nur ihn, wo Sie doch fünf Fonds im Angebot haben.
Müller: Der Ökovision Classic deckt das gesamte Thema ab und hat damit natürlich auch die größte Aufmerksamkeit. Aber ja, auch wir fänden es gut, wenn weitere Fonds folgen würden. Ich denke da an unsere Themenfonds wie den Wasser- und den Klimafonds – beides sehr interessante Produkte, die es auch mal in die Fondsangebotspaletten schaffen sollen.
Was macht denn zum Beispiel der Klimafonds?
Müller: Er investiert in alle Unternehmen, die das Klima schützen. Viele denken dabei als erstes an erneuerbare Energien.
Hätte ich jetzt auch gedacht.
Müller: Dabei gibt es auch Technologien, die knappe Ressourcen schützen, zum Beispiel Wasser. Alle Unternehmen, die sich technologisch auch mit solchen Dingen befassen, berücksichtigen wir im Klimafonds.
Frau Machost und Herr Müller, haben Sie vielen Dank für das Gespräch!
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