- Von Lorenz Klein
- 24.02.2017 um 10:13
Das Thema Pflege könne bei der Bundestagswahl eine erhebliche Rolle spielen, so die Einschätzung der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP). Das ZQP hatte die Deutschen im Januar befragt, inwieweit die Pflegesituation in Deutschland ihre Wahlentscheidung beeinflussen könnte (hier geht es zur Studie).
Demnach sehen 43 Prozent der Bundesbürger die Versorgung älterer hilfebedürftiger Menschen als sehr wichtig dafür an, bei welcher Partei sie ihr Kreuzchen am 24. September machen werden (siehe Grafik unten). „In der für den Wahlausgang besonders maßgeblichen Altersgruppe 50 plus sind es sogar 53 Prozent“, berichten die Studienautoren.
Weiter zeigt die Umfrage, dass sich vor allem jüngere Wähler fragen, wie es einmal um ihre finanzielle Situation im Alter bestellt sein wird: Fast die Hälfte (47 Prozent) der 40- bis 59-Jährigen heben diese Sorge hervor – deutlich gelassener geben sich hier die Über-60-Jährigen, von denen nur jeder Fünfte (20 Prozent) diese Sorge teilt (siehe obige Grafik).
Die Befragung zeige, dass die Bürger Pflege „als politisch hochrelevantes Thema sehen“, sagt Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP. „Die Wähler werden auch nach der Bundestagswahl genau verfolgen, welche Wege die Parteien hier zukünftig gehen wollen.“
Viele Menschen zweifelten offenbar an der Pflegequalität in Deutschland, berichten die Studienmacher des ZQP. Zwar glaubt fast die Hälfte der Befragten (42 Prozent), die Pflege in der Bundesrepublik sei gut oder sehr gut. Allerdings halte Mehrheit (55 Prozent) die Pflegequalität für weniger gut oder sogar schlecht.
Entsprechend werde Handlungsbedarf bei den Rahmenbedingungen in der Pflege gesehen, so die Autoren. In erster Linie betreffe das die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege (71 Prozent). Demnach meinen 42 Prozent der Befragten, dass pflegende Angehörige dringend besser unterstützt werden müssten.
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