- Von Juliana Demski
- 23.10.2017 um 12:11
Wer im Alter weder vom Staat noch von den eigenen Angehörigen abhängig sein will, braucht Geld, um für eventuelle Pflegekosten im Alter aufzukommen – viel Geld. Hier kann beispielsweise eine private Pflegezusatzversicherung helfen. Aber welche Tarife lohnen sich überhaupt? Und was ist für wen geeignet? Genau damit hat sich Finanztest in seiner aktuellen Ausgabe 11/2017 mit den beiden Tarifvarianten befasst, die von privaten Krankenversicherern angeboten werden.
Einfacher kann private Vorsorge nicht mehr werden
Was Betroffene und Angehörige im Pflegefall beachten müssen
Deutsche vernachlässigen Pflegevorsorge
Diese lauten:
Pflegetagegeldversicherung
Hier erhalten Versicherte je nach Pflegegrad Geld, über das sie frei verfügen können.
Pflegekostenversicherung
Besonders, wenn man professionelle Unterstützung brauche, sei solch eine Police passend, meinen die Tester.
Wer braucht eine Pflegezusatzpolice?
Zunächst einmal ist Beratung sehr wichtig. Denn oftmals müssen Kunden auch dann noch Beiträge zahlen, wenn sie bereits pflegebedürftig sind. Wofür dann noch das Geld reicht, sollte man sich genau überlegen. Falls ein Kunde vorzeitig kündigt – beispielsweise aus Geldnot –, erlischt der Schutz und vom Eingezahlten gibt es auch nichts zurück.
Auch ist ein sicheres Einkommen wichtig. Denn bei vielen Policen steigen die Beiträge, je älter man wird.
Wer ohne auskommt
Finanztest erklärt aber auch, dass manche Menschen einfach „zu reich“ für eine Pflegezusatzversicherung seien. Habe man beispielsweise ein Mehrfamilienhaus in seinem Besitz, könne man im Alter auch über regelmäßige Mieteinnahmen seine Pflegekosten tragen. Eine Pflegezusatzversicherung würde also nur dafür sorgen, dass mehr für die Erben übrig bleibe.
In welchem Alter sollte die Versicherung her?
Für die 45-jährigen Modellkunden im Test kostet sowohl die Pflegetagegeld- als auch die Pflegekostenversicherung etwa 30 Euro weniger im Monat als dies beim Abschluss mit 55 Jahren der Fall wäre. Je jünger man ist, desto günstiger fallen anfangs auch die Beiträge aus. Ein Mitte-30-Jähriger zahlt also entsprechend noch weniger als ein 45-Jähriger.
Aber: Finanztest zufolge ist es nicht zu empfehlen, eine Police bereits so frühzeitig abzuschließen. Schließlich lasse sich das Leben nicht auf so lange Zeit vorausplanen, heißt es. Zudem bräuchten die Menschen „in diesem Alter ihr Geld für andere Dinge wie die Absicherung gegen eine Berufsunfähigkeit und den Aufbau einer privaten Altersvorsorge“. Älter als 65 sollte man aber auch nicht sein – sonst wird es schwierig, sich überhaupt noch zu versichern. Mitte 50 sei daher das beste Alter.
Welche Pflegetagegeld-Tarife überzeugen?
31 Pflegetagegeldtarife von 27 Krankenversicherern haben sich die Tester angeschaut. Gegliedert sind die Ergebnisse in zwei Modellkundenarten:
Testsieger in der Kategorie „Modellkunde im Alter von 45 Jahren“
Hier erreichten sowohl die Hanse Merkur (Tarife: PGA, PGS) als auch die Württembergische (Tarif: PTPU) die Note „Sehr gut“ (1,5).
Die Concordia (Tarife: PG1, PG2, PG3, PG4), Deutsche Familienversicherung (Tarif: DeutschlandPflege Flex) und Deutsche Krankenversicherung (Tarife: PTG, KPET) teilen sich Platz 2 mit jeweils der Note „Gut“ (1,6).
Testsieger in der Kategorie „Modellkunde im Alter von 55 Jahren“
In dieser Kategorie machte die Deutsche Familienversicherung (Tarif: DeutschlandPflege Flex) gemeinsam mit der Deutschen Krankenversicherung (Tarif: PTG) und der Hanse Merkur (Tarife: PGA, PGS) den ersten Platz mit der Note „Gut“ (1,6).
Den zweiten Platz machte ebenfalls die Deutsche Krankenversicherung (Tarif: KPET) mit der Note „Gut“ (1,7).
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