- Von Karen Schmidt
- 02.12.2021 um 12:36
145 Tarife der Risikolebensversicherung haben sich die Analysten des Rating-Hauses Morgen & Morgen für eine aktuelle Bestandsaufnahme angeschaut. 100 Tarife erreichten die Bestbewertung von fünf Sternen, gefolgt von 24 Vier-Sterne-Tarifen. 20 Tarife zeigen sich durchschnittlich und nur ein Tarif ist schwach bewertet. Sehr schwache Tarife gibt es keine.
Zu der ausführlichen Rating-Liste für Risikolebensversicherungen geht es hier
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Entsprechend der Mindestkriterien des Analysehauses verzichten die topbewerteten Tarife auf unübliche Einschränkungen, Kündigung oder Vertragsanpassung nach Paragraf 19 VVG, wenn der Versicherungsnehmer Anzeigepflichtverletzungen nicht zu vertreten hat. Weiter verzichten sie auf das Kündigungsrecht bei Gefahrerhöhung wie ein verändertes Rauchverhalten. Sie gewähren auch bei nicht gemeldeter Gefahrenerhöhung eine entsprechende, gegebenenfalls angepasste Leistung. Fünf-Sterne-Tarife bieten darüber hinaus Nachversicherungsgarantien bei Heirat, Geburt eines Kindes und Immobilienerwerb.
Im Vergleich zum Vorjahr zeigte sich ein Ruck nach oben im gesamten Rating, heißt es von Morgen & Morgen. Mit 124 Vier- und Fünf-Sterne-Tarifen hätten 13 Tarife mehr als im Vorjahr eine Top-Bewertung erreicht. „Die Risikolebentarife haben sich bedingungsseitig stetig verbessert und sind nun auf einem stabil hohen Niveau angelangt, das sich aber preislich sehr differenziert zeigt,“ sagt Andreas Ludwig, Bereichsleiter Rating und Analyse bei Morgen & Morgen.
Preisspanne ist groß
Folgende Rechnung offenbart diese Preisspanne. Eine 35-jährige Mathematikerin möchte einen konstanten Todesfallschutz von 500.000 Euro über eine Laufzeit von 20 Jahren absichern. Sie bringt keine außergewöhnlichen Risiken mit und ist Nichtraucherin. Der günstigste Tarif mit einer Fünf-Sterne-Bewertung im M&M Rating kostet sie knapp 240 Euro im Jahr, für den teuersten zahlt sie rund 880 Euro. Im Schnitt liegen die Top-Tarife damit bei etwa 420 Euro jährlich.
Wie wird sich die Senkung des Höchstrechnungszinses auf die Preise auswirken? Ludwig: „Die aktuelle Anpassung des Höchstrechnungszinses wird vermutlich den Bruttobeitrag um mehrere Prozentpunkte erhöhen, bei den Nettobeiträgen jedoch nur zu einer marginalen Erhöhung führen.“
Angebot an Sterbegeldversicherungen sinkt
Auch Sterbegeldversicherungen kamen bei dem Analysehaus unter die Lupe. „Wir beobachten aktuell ein stagnierendes, eher rückläufiges Angebot bei den Sterbegeldtarifen,“ stellt Ludwig fest und mutmaßt, dass „dies sicherlich auch des niedrigen Rechnungszins geschuldet ist, der es den Versicherern erschwert, die eingezahlten Beiträge zu erhalten.“
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