Rentner spielen Boccia in einem Park in Hameln. © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 24.05.2016 um 20:13
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Der Wahlkampf zum Thema Rente ist in vollem Gange. Und unerträglich, findet Altersvorsorge-Spezialist Frank Breiting. Er nimmt sich die einzelnen Wahlkampfparolen vor – Riester ist gescheitert, Riester ist zu teuer, Die Deutschland-Rente wird es richten, Riester-Förderung in die Gesetzliche Rente umleiten – und rechnet damit ab. Und präsentiert am Ende seines Kommentars fünf Lösungen, wie man das Thema Altersvorsorge in Deutschland wirklich verbessern könnte.

Problem: Vorsorge rentiert sich nicht

Lösung: Ein einfaches Rezept wäre die Abschaffung der Garantiepflicht in nahezu allen geförderten Produkten. Wer will es einem Volk verdenken, Aktienmuffel zu sein, wenn der Staat an jeder Ecke signalisiert: Ohne Garantie gibt es keine Förderung, also Finger weg von Aktien ohne Sicherheitsnetz! Das Signal ist fatal. Denn gerade in Zeiten ohne Zinsen ist das Sicherheitsnetz extrem teuer und damit sehr schädlich für eine effiziente Vorsorge. Glücklicherweise wird dieses Argument allmählich in der Debatte aufgegriffen.

Diese Lösungsvorschläge sind zugegebenermaßen komplex und lassen sich kaum ohne große Probleme auf Wahlkampfsticker drucken. Deshalb werden auch in den kommenden Monaten Sätze wie „Riester ist gescheitert“, „Her mit der Deutschland-Rente“ und „Rente muss vom Staat kommen“ vorherrschen.

Doch es gibt eine Zeit nach der Wahl und in den ersten Regierungsjahren kann man den Blick weiten und an die kommenden 60 Jahre denken und wie wir diese für uns und unsere Kinder gestalten wollen. Wer vor 60 Jahren in Aktenfonds investiert hat, kann sich heute wahrscheinlich auf einen auskömmlichen Ruhestand freuen. Wer stattessen konsumiert hat, muss sich wohl im Alter einschränken.

Wie gut wäre es gewesen, hätte es schon damals Anreize gegeben, Geld langfristig in reale Werte wie Aktien zu investieren. Für einige wenige Jahre haben wir als Land noch die Chance, Rentenbausteine zu etablieren, die uns die globale Wirtschaft und nicht unsere Kinder zahlt. Angesichts der Bevölkerungsstruktur gibt es dazu auch wenige Alternativen.

Hoffen wir also, dass die Zeit der Slogans nur das tösende Einläuten weitreichender und verantwortungsvoller Entscheidungen ist, denn auf die nächsten Jahre kommt es an: Für uns und unsere Kinder.

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