- Von Karen Schmidt
- 15.07.2020 um 12:17
Mehr als die Hälfte der Bundesbürger im erwerbsfähigen Alter glaubt, im Rentenalter finanzielle Abstriche machen zu müssen. Jeder vierte glaubt sogar, dass das Rentensystem in Deutschland zusammenbricht.
Das sind Ergebnisse einer Umfrage unter 1.021 Personen, die der Marktforscher Yougov im Auftrag des Insurtechs Clark durchgeführt hat. Vor allem die 35- bis 44-Jährigen und die 25- bis 34-Jährigen sehen dabei schwarz für unser Rentensystem. In diesen Altersgruppen glauben mehr als vier von zehn Befragten, dass der Staat ihnen später keine Rente mehr zahlen kann. Menschen über 55 sind entspannter. Hier glauben 56 Prozent, dass sie mal eine gesetzliche Rente erhalten werden.
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Die private Vorsorge der Deutschen hinkt trotz dieser Sorgen noch hinterher. Im Schnitt gibt jeder fünfte Befragte an, sich noch nicht um seine Altersvorsorge gekümmert zu haben. Genauso viele sorgen immerhin über ihren Betrieb für die Rente vor. Rund ein Drittel der Befragten hat eine klassische private Rentenversicherung abgeschlossen. Auf die Riester-Rente haben nur 18 Prozent der Befragten gesetzt.
16 Prozent haben sich für die Altersvorsorge eine Immobilie angeschafft. Weitere 27 Prozent halten den Besitz eines Hauses oder einer Wohnung für den besten Ansatz, um die drohende Rentenlücke zu schließen. Gerade die Jüngeren glauben das: Bei rund einem Drittel aller Befragten zwischen 18 und 44 stehen Immobilien besonders hoch im Kurs.
Frauen sind sicherheitsorientierter
Ein weiteres Ergebnis der Umfrage betrifft Unterschiede zwischen den Geschlechtern. 39 Prozent der Frauen gehen davon aus, dass sie nach Renteneintritt weiter einem Job werden nachgehen müssen, um über die Runden zu kommen. Bei den Männern erwarten das nur 29 Prozent.
Außerdem scheuen Frauen eher als Männer vor Vorsorgestrategien zurück, die potenziell mit höheren Risiken einhergehen. Halb so viele Frauen wie Männer nutzen für die Altersvorsorge beispielsweise Aktien (13 Prozent), fondsgebundene Rentenversicherungen (7 Prozent) oder Indexfonds (6 Prozent).
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