- Von Alexander Kukovic
- 04.03.2024 um 11:39
Vielen Bestandskundenberatern wird das Szenario bekannt sein. Ihre Kunden haben den alljährlichen Kontoauszug ihres Riester-Vertrags erhalten und melden sich. Sie sind verärgert ob der mickrigen Rendite und fragen, was man denn dagegen unternehmen kann?
Aufgrund neu anfallender Abschlusskosten bei einem Vertragswechsel sowie des Verlusts des bisherigen Rechnungszinses, müssen Berater von einem Vertragswechsel in der Regel abraten. Somit bleibt nur noch die Entscheidung zwischen weiter einzahlen oder beitragsfrei stellen.
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Allemal keine angenehm zu führenden Gespräche. Weder für Berater, weil sie keine positive Lösung anbieten können, noch für Kunden, weil ihr Schmerz nicht geheilt werden kann.
Doch nun können Berater das seit Beginn des Jahres geltende Gebäudeenergiegesetz – umgangssprachlich auch als Heizungsgesetz bezeichnet – für sich und ihre Kunden nutzen. Sie können den Schmerz des Kunden heilen und das Gesetz gleichzeitig als Vertriebschance für sich nutzen.
Wie lässt sich Wohnriester im Rahmen des Heizungsgesetzes nutzen?
Mit dem 2024 reformierten Gesetz werden die Anforderungen an die Heizungstechnik und den Wärmedämmstandard einer Immobilie geregelt. Das Gesetz soll den Umstieg auf erneuerbare Energien schrittweise vorantreiben. Wohnriester-Verträge können dafür verwendet werden, um beispielsweise die Heizungsanlage des Eigenheims zu modernisieren.
Immobilienbesitzern steht ein ganzer Katalog an energetischen Maßnahmen zur Verfügung, um das Wohnriester-Kapital einzusetzen oder auch ein Wohnriester-Darlehen dafür neu aufzunehmen.
Förderfähige Maßnahmen sind unter anderem:
- Austausch und Optimierung der Heizungsanlage
- Einbau und Optimierung digitaler Regelungstechnik
- Boden-, Dach- und Fassadendämmung
- Neue Fenster
- Neue Haus- und Außentüren
Die Genehmigung zur Förderung wird durch die Zentrale Zulagenstelle für Altersvermögen (ZfA) erteilt und setzt das Gutachten eines Energie-Fachberaters voraus. Berater könnten hierfür Kooperation vereinbaren, um wechselseitig Synergien zu heben.
Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) bietet auf dieser Seite eine Checkliste und entsprechende Vorlagen.
Welche Vorteile haben Kunden, wenn sie ihren Wohnriester für eine Sanierung verwenden?
Für Immobilienbesitzer, die ihr Eigenheim modernisieren, ergeben sich zwei wichtige Vorteile:
- Das bisher angesparte Riester-Guthaben kann effizienter und direkt erlebbar eingesetzt werden.
- Der Wert der eigenen vier Wände wird gesteigert und die laufenden Kosten werden gesenkt.
Wie können Berater das Heizungsgesetz für sich nutzen?
Berater können ihren Kunden nun eine lukrative „Heilungsoption“ für ein schmerzliches Thema bieten und sich auf diese Weise als Servicedienstleister positionieren. Für das hochemotionale Thema Eigenheim können sie ihren Kunden einen echten Mehrwert für ihr Kapital bieten und diesen gleichzeitig für sich nutzen – nicht nur als Empfehlungs-, sondern auch als Vertriebschance.
Bekanntlich wird bei einer Kapitalentnahme aus einem Riester-Vertrag das sogenannte fiktive Wohnförderkonto gebildet und jährlich mit 2 Prozent verzinst. Zum Rentenbeginn erfolgt die nachgelagerte Besteuerung des entnommenen Kapitals.
Sollten Kunden das Kapital nicht nur entnommen, sondern darüber hinaus Wohnriester als Tilgungs-Darlehen genutzt haben, würden auch die zukünftigen Beiträge jenem Konto zugeschrieben werden. Ausführliche Beratung und präzise Dokumentation sind daher für den Berater oberbestes Gebot.
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