- Von Juliana Demski
- 30.09.2019 um 15:23
Eine vom Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) in Auftrag gegebene Umfrage zeigt, dass die überwiegende Mehrheit der Bundesbürger regelmäßig Geld zurücklegt. Allerdings ist der Anteil bei einkommensschwächeren Haushalten vergleichsweise gering – und das sorgt verbandsseitig für Kritik an der Politik.
„Junge Rentenkommission“ will Altersvorsorge revolutionieren
Kosten werden wegen zulagenbedingter Änderungen oft doppelt berechnet
„Wir brauchen einen Anschub für eine Aktienkultur in Deutschland“
„Es ist beachtlich, dass immerhin über 50 Prozent der Menschen mit einem Nettoeinkommen von bis zu 1.000 Euro angeben, dass sie regelmäßig monatlich sparen“, erklärt BVR-Vorstand Andreas Martin. Gerade für diese Bevölkerungsgruppe wäre aber ein langfristiges Sparen enorm wichtig, so der Experte. „Die Politik sollte Anreize schaffen, welche die private Altersvorsorge gerade auch für Haushalte mit niedrigen Einkommen stärken.“ Und weiter: „Bei der Förderung der privaten Altersvorsorge muss es einen großen Sprung nach vorne geben.“
Die Riester-Rente solle überarbeitet und vereinfacht werden
So müsse unter anderem die Riester-Rente überarbeitet und vereinfacht werden. Dabei sollte die Förderhöchstgrenze deutlich angehoben werden. Auch sollten für Bezieher der Grundsicherung im Alter die Freibeträge für Einkommen aus der privaten Altersvorsorge erhöht werden, so der BVR. „In eine völlig falsche Richtung gehen hingehen Überlegungen für eine Finanztransaktionssteuer, welche letztlich die private Altersvorsorge in Aktien und Investmentfonds zusätzlich belasten würde“, so Martin dazu.
Ein weiteres interessantes Ergebnis der BVR-Studie:
Momentan legen die Deutschen mit 251,7 Milliarden Euro zuletzt so viel wie noch nie zurück. Aber: Mit lediglich 34 Milliarden Euro und somit 14 Prozent der jährlichen Vermögensbildung werde ein zu geringer Teil in Aktien oder Fonds investiert, so das Urteil des Bundesverbands.
„Dies ist in Zeiten von Null- oder Negativzinsen zu unausgewogen“, kritisiert Martin. „Sicherlich sind Bankeinlagen weiterhin erste Wahl, wenn es darum geht, kurzfristig Geld für Anschaffungen oder wichtige Ereignisse zu sparen. Sobald der Sparhorizont jedoch mittel- bis langfristig ist, sollten die Bundesbürger unbedingt mit ihren Bankberatern über Alternativen wie Aktien und Investmentfonds sprechen.“
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren