- Von Lorenz Klein
- 30.10.2018 um 17:35
„Dienstgipfelhöhe 12.700 Meter, sticht!“ Kennen Sie noch die Flugzeug- und Auto-Quartetts, die man lange vor dem Magic-/Warcraft-/Pokémon-Go-Zeitalter auf dem Schulhof zockte?
„Die Faszination der bunten Karten“, wie der Spiegel vor zehn Jahren berichtete, lebe bis heute weiter. Zumindest ein Hauch der alten Faszination stellt sich ein, wenn man die beiden roten Karten vor sich auf dem Monitor betrachtet. Sie gehören zu einem interaktiven Onlinespiel für Lebensversicherte, das die Verbraucherzentrale (VZHH) Bremen mit Unterstützung des Policenkäufers Partner in Life (PiL), ins Leben gerufen hat.
„Unredlich, dass Versicherer kaum Bewertungsreserven ausschütten“
Run-off spaltet Versicherungsmanager in zwei Lager
Auf welche Kennzahlen es bei der Bewertung von Versicherern ankommt
Verbraucher sollen sich mit dem „LV-Quartett“ auf spielerische Art mit ihren bestehenden konventionellen Lebensversicherungen beschäftigen, erklärt die VZHH den Zweck des virtuellen Kartenspiels. „Sie sollen damit erkennen können, wie stark/schwach Ihr Versicherer belastet ist und wie stabil wir den Versicherer dahingehend einschätzen diese Belastungen in den kommenden Jahren zu tragen“, heißt es auf der Webseite.
>>> Hier geht es zum LV-Quartett
Wie funktioniert das Spiel?
Das Spiel ist wie das gute alte Auto-Quartett aufgebaut – nur halt ohne Fotos von flotten Flitzern. Anhand von sieben Kriterien lässt sich nun die eigene Versicherungsgesellschaft mit den anderen am Markt tätigen Lebensversicherern vergleichen. Diese lauten so:
- Anteil des Lebensversicherungsgeschäftes in Deutschland,
- Anteil des Lebensversicherungsgeschäftes mit Garantiezins,
- Anteil der vorhandenen Reserven,
- Durchschnitt der Garantien,
- Größe des Lebensversicherungsgeschäftes,
- Solvenzquote und
- Stabilitäts-Rating
Der Versicherer, der beispielsweise die bessere Finanzausstattung hat, gewinnt das Spiel und bekommt einen Punkt. Das Ganze wird dann mit vier weiteren Anbietern, die der Zufallsgenerator ausspuckt, fortgesetzt. Die Ergebnisse lesen sich dann wie der Ausgang eines munteren Fußballspiels – zum Beispiel: 3:2, 4:1, aber auch 5:0 oder 0:5 – letzteres Ergebnis wird dann von der Maschine so kommentiert: „0 Runden gewonnen; 5 Runden verloren ==> Sie haben verloren 0 : 5 – schade!“
Was ergab der Spieletest von Pfefferminzia?
In einem Selbstversuch hat Pfefferminzia die Heidelberger Leben (HL) gegen andere Lebensversicherer antreten lassen. Warum die Heidelberger Leben?
Die Gesellschaft befindet sich seit einigen Jahren im sogenannten Run-off. Bedeutet: Das Neugeschäft wurde eingestellt, die bestehenden Verträge an die Abwicklungsplattform Viridium verkauft. Die Plattform wird auch der künftige Besitzer von rund 4 Millionen Lebensversicherungsverträgen der Generali Leben sein. Vor diesem Hintergrund fragen sich viele Verbraucher, deren Police früher oder später zu einem Run-off-Bestand gehört, ob ihr Vertrag bei den neuen Besitzern in guten Händen ist?
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren