- Von Lorenz Klein
- 30.10.2018 um 17:35
Auf diese Frage liefert das Spiel aber nur bedingt Antworten, wie das Beispiel Heidelberger Leben zeigt. Wir haben für den Selbsttest das Kriterium „Anteil der vorhandenen Reserven“ gewählt. „Je höher die Reserveausstattung in Prozent der Deckungsrückstellung einer Gesellschaft, desto besser“, heißt es zur Erklärung. Hier erreicht die HL einen Wert von beachtlichen 44 Prozent, was dem Nutzer dann auch mit fünf Sternen veranschaulicht wird.
4:1 gewinnt die Heidelberger Leben. Und jetzt?
1:0 für die Heidelberger heißt es dann auch nach dem ersten Vergleich mit einem anderen Versicherer – die Deutsche Ärzteversicherung (31 Prozent). Weiter geht’s mit Runde 2: Es erscheint die Deutsche Lebensversicherungs-AG, die eine Reserveausstattung von 66 Prozent aufweist, folglich lautet der neue Spielstand: 1:1. In Runde 3 heißt es dann wieder 2:1 für die HL, die sich gegen die Talanx-Tochter LifeStyle Protection (0 Prozent) durchsetzt. 3:1 steht es nach Runde 4. Gegner ist hier die Europa Leben (27 Prozent). Auch die Mylife (8 Prozent) zieht in der fünften und letzten Runde den Kürzeren. Keiner der Herausforderer gehört einer Abwicklungsplattform an.
Mit 4:1 gewinnt die Heidelberger Leben also souverän – und jetzt? Schneidet der eigene Versicherer im Marktvergleich über fünf Runden gut ab, erhält der Verbraucher keine weitere Empfehlung, erklären die Spielgestalter. Es bestehe dann „mit hoher Wahrscheinlichkeit kein drängender Handlungsbedarf“, sagt Dean Goff, Vorstand von Partner in Life. „Handelt es sich um eine im Marktvergleich eher schwache Versicherungsgesellschaft, wird der Rat erteilt, sich den eigenen Vertrag genauer anzusehen“, so Goff.
Fazit
Das Problem an der Sache: Wählt man in einem neuen Versuch das Kriterium „Solvenz-Quote“ verliert die soeben noch erfolgreiche Heidelberger Leben deutlich mit 1:4 (siehe Grafik auf Seite 1). Und nun? Wie viel ist eine gute Reserveausstattung eigentlich Wert, wenn die Solvenz-Quote eher mau ist, dürfte sich da der überforderte Versicherte fragen?
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