- Von Redaktion
- 09.11.2016 um 11:17
Gute Nachrichten für den Jahrgang 2016: Neugeborene Mädchen werden im Durchschnitt 93 Jahre alt, Jungen 90 Jahre. Das ist mehr als die amtliche Sterbetafel voraussagt. Berechnet hat das der Kölner Wirtschaftswissenschaftler Eckart Bomsdorf. Einziger Haken an der Geschichte: Mit der Lebenserwartung wachsen auch die Kosten fürs Rentensystem.
Die durchschnittliche Rentenbezugsdauer hat sich bereits in den vergangenen fünf Jahrzehnten von 10 auf 20 Jahre verdoppelt. Und ein Halten ist nicht in Sicht – trotz der beschlossenen schrittweisen Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre.
Falls im Jahr 2076 einmal die Rente mit 70 eingeführt sein sollte, können die Neugeborenen dieses Jahres auf einen ausgedehnten Ruhestand hoffen. Zum einen wird selbst diese Altersgrenze dann von 93 Prozent der Jungen und 96 Prozent der Mädchen erreicht. Zum anderen werden 2076 die dann 70-jährigen Männer eine weitere durchschnittliche Lebenszeit von 23,1 Jahren vor sich haben; für die dann 70-jährigen Frauen wird es einen Durchschnitt von 24,9 weiteren Lebensjahren geben, berichtet die Frankfurter Allgemeine.
Ein höheres Renteneintrittsalter sei zwar kein Allheilmittel, so Bomsdorf. Es sei aber „ein notwendiger Baustein auf dem Weg zu einer weiterhin sicheren und leistungsfähigen umlagefinanzierten Rente wie auch zur Stabilisierung des Arbeitsmarkts. Schließlich sei es nicht möglich, länger zu leben, weniger zu arbeiten und dennoch eine höhere Rente zu beziehen, meint der Wirtschaftswissenschaftler.
Trotzdem bleibt eine weitere Anhebung des Renteneintrittsalters politisch unpopulär, zeigt eine Diskussion zwischen Union und SPD. Eine Koppelung des Rentenalters an die Lebenserwartung sei „mit der SPD nicht zu machen“, antwortete die Parlamentarische Geschäftsführerin Christine Lambrecht auf Wolfgang Schäubles (CDU) Vorschlag.
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