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Junges Paar beim Einzug in ihr Haus: Eine eigene Immobilie zu kaufen, ist für viele Deutsche ein Traum, den sie sich gerne erfüllen möchten © picture alliance / Shotshop | Monkey Business 2
  • Von Barbara Bocks
  • 19.07.2024 um 13:17
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lesedauer Lesedauer: ca. 02:25 Min

Der deutsche Immobilienmarkt erholt sich. Mehr Deutsche als im Vorjahr sind der Meinung, sich eine Immobilie in ihrer Region leisten zu können. Jedoch stehen nicht alle Objekte hoch im Kurs.

Die Deutschen empfinden den Immobilienkauf wieder als attraktiver und vor allem machbarer als in den vergangenen Jahren. Mehr als die Hälfte von ihnen schätzt, dass für sie der Kauf einer Immobilie in ihrer Region inzwischen im Bereich des Möglichen liegt. Das hat das Team des Immobilienfinanzierers Interhyp in einer Online-Umfrage ermittelt.

Es hat dafür knapp 1.000 Immobilienkäufer und -interessierte befragt. Die Studie ist repräsentativ für die deutsche Bevölkerung zwischen 25 und 65 Jahren, die in den vergangenen fünf Jahren eine Immobilie gekauft haben, aktuell auf der Suche sind und in den kommenden ein bis zwei Jahren kaufen wollen oder das in den vergangenen ein bis zwei Jahren versucht haben.

Im Vorjahr waren noch 9 Prozent weniger Interessierte der Ansicht, sich einen Immobilienkauf leisten zu können. Bei der Gruppe der Planer, also der Befragten, die in den kommenden ein bis zwei Jahren eine Immobilie kaufen wollen, schätzen 56 Prozent so einen Kauf als „mittel“ bis „leicht“ leistbar ein. Auch dieser Wert hat sich um 12 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr verbessert. In der Studie 2023 hatte noch jeder zweite Befragte den Markt als „überdreht oder überhitzt“ beschrieben. Aktuell teilt diese Einschätzung nur noch jeder dritte.

Beim Immobilienkauf haben Interessierte wieder mehr Verhandlungsspielraum

„2024 werden wieder mehr Chancen am Markt wahrgenommen. 54 Prozent und damit mehr als die Hälfte sehen wieder mehr Verhandlungsspielräume als noch vor einem Jahr. Das ist ein Anstieg von 14 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr“, sagt Jörg Utecht, Vorstandvorsitzender der Interhyp-Gruppe.

Dennoch bereitet sich nicht jeder Interessierte gut auf den Immobilienkauf vor. „Jeder vierte Planer hofft auf einen Glückstreffer beim Immobilienkauf“, sagt Utecht. „Doch die Chance auf einen Glückstreffer sollte man auch ein Stück weit durch eigenes Zutun erhöhen. Am Anfang steht eine genaue Analyse, wie viel Haus ich mir eigentlich leisten kann“. Gerade einmal 34 Prozent der Befragten würden eine solche Analyse vornehmen, kritisiert Utecht.

Unsanierte Bestandsimmobilien sind bei viele Immobilienkäufern unbeliebt

Welche Immobilienart potenzielle Käufer spannend finden, hängt sehr von der Geldbörse und der persönlichen Präferenz ab. Insbesondere unsanierte Bestandsimmobilien sind bei den meisten sehr unbeliebt. Für 53 Prozent der Befragten kommt der Kauf einer solchen Immobilie „überhaupt nicht in Frage“. Als Hauptgrund für dieses kategorische Nein nennen die Befragten unkalkulierbare Kosten für die Modernisierung und zu viel Aufwand für die Instandsetzung der Immobilie. Utecht von Interhyp hält dagegen. Sein Argument: Immobilien mit einer niedrigeren Energieeffizienzstufe zu kaufen, kann eine attraktive Einstiegschance in den Markt bieten, vor allem wegen der deutlichen Preisabschläge.

Insgesamt ächzt der gesamte Immobilienmarkt auch im Jahr 2024 weiter unter dem „viel zu schleppenden Neubau“. Er war bereits seit der Zinswende im Jahr 2022 für alle Teilnehmer alles andere als einfach. Das Marktumfeld mit in die Höhe schießenden Zinsen, fallenden Preisen und stark steigenden Inflationsraten hat die meisten Teilnehmer stark verunsichert.

Sanfte Erholung auf dem Immobilienmarkt hat bereits eingesetzt

„Aber nicht zuletzt durch das veränderte Zinsumfeld hat aber eine sanfte Erholung eingesetzt, die auch durch die niedrigeren Immobilienpreise, die besseren Verhandlungsmöglichkeiten bei den Preisen und das größere Angebot an attraktiven Immobilien gestützt wird“, so Utecht.

„Die Zinsen für zehnjährige Darlehen werden sich auch in der kommenden Zeit in einem Korridor zwischen 3,5 und 4 Prozent bewegen, schätzt Utecht. Gleichzeitig nähere sich die Inflationsrate dem Zielniveau von 2 Prozent und die Lohnerhöhungen schlagen durch. Daher schätzt Utecht, dass es weiter so bleiben wird, dass Interessierte sich einen Immobilienkauf leisten können.

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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