- Von Juliana Demski
- 01.02.2021 um 16:30
Vor allem für die jungen Menschen ist es mittlerweile unabdingbar, zusätzlich zur gesetzlichen Rente auch privat vorzusorgen. Die überwiegende Mehrheit (78 Prozent) der 18- bis 32-Jährigen weiß das auch, so das Ergebnis einer Studie im Auftrag des Versicherers Generali Deutschland. Und bei mehr als zwei Drittel (69 Prozent) von ihnen sorgt die Corona-Pandemie sogar für noch größeres Unbehagen hinsichtlich ihrer finanziellen Zukunft.
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Die meisten jungen Menschen haben sich auch schon einmal Gedanken über die eigene Altersvorsorge gemacht (69,7 Prozent). Und trotzdem hat fast die Hälfte der 18- bis 25-Jährigen bisher noch keine private Altersvorsorge abgeschlossen (49,0 Prozent). Auch von den 26- bis 32-Jährigen sorgt mehr als jeder Dritte noch nicht privat für den Ruhestand vor (36,5 Prozent).
„Es ist für uns alarmierend, dass so viele junge Leute noch nichts für ihre Altersvorsorge getan haben“, kommentiert Giovanni Liverani, Vorstandsvorsitzender der Generali Deutschland, die Studienergebnisse. Eine ganze Generation laufe damit Gefahr, im Alter in die Armut zu rutschen.
Fragt man die jungen Menschen nach den in ihren Augen wichtigsten Herausforderungen ihrer Generation, dann liegt das Risiko Altersarmut nur an dritter Stelle (13,5 Prozent). Als weitaus wichtiger empfinden sie indes die Corona-Pandemie und den Klimawandel.
Darüber hinaus nehmen sie jedoch sehr wohl wahr, dass die finanzielle Sicherheit an sich problematischer wird: So geben sie auch eine fehlende Perspektive für ein gesichertes Einkommen (13,1 Prozent), mangelnde feste Arbeitsplätze (8,8 Prozent) und die Finanzkrise (6,6 Prozent) als gesellschaftliche Probleme an. 65 Prozent der Befragten gaben zudem an, dass sie Sorge davor haben, im Alter einmal von Armut betroffen zu sein.
Als die drei Hauptgründe dafür, nicht in den eigenen Lebensabend zu investieren, nennen die jungen Leute Geldmangel (31,9 Prozent), dass man sich für das Thema Altersvorsorge noch zu jung fühlt (19,7 Prozent), oder es sich einfach noch nicht ergeben hat (19,1 Prozent).
Die Studie hat aber noch ein weiteres Problem aufgedeckt:
So gaben viele Befragte an, sich nicht ausreichend über das Thema Altersvorsorge informiert zu fühlen. Die Medien erfüllen diesen Zweck für 73,3 Prozent der Befragten nicht. Ähnlich kritisch urteilen junge Menschen über den Informationsfluss der Politik zu diesem Thema: Von ihr fühlen sich 75,5 Prozent unzureichend informiert.
Ab einem Alter von 30 Jahren sehen die jungen Menschen die Informationspolitik zur Altersvorsorge sogar noch kritischer: 81,4 Prozent der 30- bis 32-Jährigen fühlen sich von der Politik nicht abgeholt. Unter den 18- bis 21-Jährigen sind es immerhin bereits 70,3 Prozent. Zudem reichen 74,9 Prozent der jungen Menschen bisherige Hochrechnungen wie die Rentenprognose bis 2030 einfach nicht aus. Aus diesen Gründen geben wohl auch 70,3 Prozent der Millennials an, dass sie sich von der Politik beim Thema Rente nicht genug beachtet fühlen.
„Die jungen Menschen fühlen sich schlecht informiert und in der öffentlichen Diskussion um die Altersversorgung nicht genug berücksichtigt“, fasst Christoph Schmallenbach, Vorstandsmitglied der Generali Deutschland, zusammen. „Dies führt offenbar bei fast jedem Zweiten dazu, die eigene Altersvorsorge auf die lange Bank zu schieben. Und das kann später fatale finanzielle Folgen haben.“ Sein Appell lautet daher: „Junge Menschen brauchen zukunftsfähige Lösungen. Sie dürfen nicht länger mit der Frage nach ihrer Altersvorsorge alleingelassen werden.“
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