- Von Lorenz Klein
- 13.01.2021 um 13:16
Pfefferminzia: Das Deutsche Institut für Altersvorsorge, DIA, hat unlängst betont, dass die ESG-Kriterien nicht nur Umweltaspekte umfassen – also E wie Environment –, sondern eben auch die „Governance“, sprich ethisch korrektes Verhalten – dass zum Beispiel Kinderarbeit geächtet wird. Kann der Kunde bei Ihnen auch sagen, welchen der drei Buchstaben er bei der Anlage betont wissen will?
Bader: Wir veröffentlichen jedes Jahr für die GrüneRente einen Anlagebericht. Daraus geht hervor, dass wir den Kunden zusichern, dass gemäß unseren Vorgaben mindestens so viel Geld nachhaltig investiert ist, wie der Kunde an Sparbeitrag in den Deckungsstock einzahlt. Bei den Anteilen im Sicherungsvermögen kann der Kunde also keine Schwerpunkte wählen. Aber im Anlagebereich, in dem der Kunde selbst das Risiko trägt, hat er durchaus Wahlmöglichkeiten: Will er einen Spezialfonds, der vielleicht auf Wind- und Wasserkraft ausgelegt ist, oder will er vielleicht generell in einen ETF investieren, der einfach nur einen nachhaltigen Index abbildet? Also, da gibt es viele Freiheiten. Wir haben über zwanzig nachhaltige Fonds zur Auswahl, sodass der Kunde seine eigenen Schwerpunkte setzen kann. Beim Deckungsstock können und wollen wir aufgrund unseres Ansatzes natürlich nicht differenzieren. Da machen wir das übergeordnet.
Pfefferminzia: Wie viel von einem Euro, wenn man den teilen könnte, sind dann in der freien Anlage möglich?
Bader: Das kommt auf das Produkt und auf das Garantieniveau an. Wir bieten unser Hybridprodukt mit Garantieniveaus, die ja bei uns zwischen 0 und 80 Prozent frei wählbar sind, seit 1. Januar 2021 ohne Wertsicherungsfonds an, als neue Fondsrente performance+. Das heißt: Bei üblichen Laufzeiten von 30 bis 35 Jahren, die heute oftmals abgeschlossen werden, wird in den ersten Jahren vom Sparbeitrag jeder Cent in die freie Fondsanlage fließen. Wir haben mit performance+ ein Produkt mit einer wirklichen Betonung auf die Chancenkomponente geschaffen.
Pfefferminzia: Wo ordnen sich die Kunden tendenziell ein, wenn es um das Garantieniveau geht?
Berndt: Wenn wir unsere Neugeschäftsaufteilung zur Grundlage nehmen, dann sind in etwa 15 Prozent unserer Kunden beim voll chancenorientierten Produkt investiert, also bei der reinen Fondspolice. Der überwiegende Anteil entscheidet sich für Produkte, die bei einem Garantieniveau von etwa 70 Prozent liegen.
Bader: Die Verteilung hängt ein bisschen auch davon ab, wie spezialisiert der Makler auf die Fondspolice ist. Die kleineren und mittelgroßen Makler wählen gern noch die höheren Garantieniveaus, auf Fondspolicen spezialisierte Häuser vereinbaren eher geringere Garantien.
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