- Von Barbara Bocks
- 30.01.2025 um 14:16
Indexgebundene Rentenversicherungen, auch Indexpolicen genannt, sind fester Bestandteil der Produktlandschaft deutscher Lebensversicherer. Analog zu einer klassischen Rentenversicherung investieren Versicherer bei Indexpolicen die Sparbeiträge von Versicherten ausschließlich im Sicherungsvermögen, also ihrem Deckungsstock.
Kunden können bei diesen Produkten wählen, ob sie mit ihrem Guthaben über eine so genannte Indexbeteiligung an einem Index wie dem Euro Stoxx 50 oder Dax partizipieren möchten.
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Aktuelle Ergebnisse der IVFP Produkttrends Umfrage 2025 zeigen, dass Vermittler ihre Kunden weniger zu Indexpolicen beraten. Ein Rückgang um mehr als 10 Prozentpunkte im Vergleich zu vorherigen Jahren bedeutet aus Sicht der Experten des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP), dass nur noch etwas mehr als jeder zweite befragte Vermittler Kunden regelmäßig zu diesen Produkten berät.
Niedrigzinsphase und geringe Überschussbeteiligungen drückten die Renditen von Indexpolicen
Die Hauptgründe dafür: die Niedrigzinsphase und die daraus resultierenden geringen Überschussbeteiligungen. Das vermutet zumindest Michael Hauer, Geschäftsführer des IVFP. Umso erfreulicher ist es aus seiner Sicht, dass die gestiegenen Überschüsse in den vergangenen Jahren dazu führten, dass sich gute Börsenjahre auch wieder in der Renditegutschrift von Indexpolicen widerspiegeln.
„Nach Jahren mit überwiegend mageren Renditegutschriften, konnten die meisten Inhaber solcher Versicherungen im Indexjahr 2024 eine attraktive Renditegutschrift verzeichnen“, stellt Hauer fest.
Aktuell bieten laut IVFP 16 Lebensversicherer eine indexgebundene Rentenversicherung an. Während in den vergangenen Jahren einige Anbieter ihre Indextarife überarbeitet haben, gibt es im Vergleich zum Vorjahr keine Veränderungen.
Renditen von Indexpolicen waren 2024 deutlich besser als zuvor
Nach überwiegend schlechten Indexjahren profitierten im Jahr 2024 viele Kunden von Indexpolicen und erzielten zum Teil hohe Gutschriften aus der Indexpartizipation. Im Durchschnitt betrug die maßgebliche Rendite von Indexpolicen, deren Indexjahr im Jahr 2024 endete, knapp 3 Prozent.
Bei der Analyse aller bisherigen Indexjahre über alle Anbieter hinweg zeigt sich laut Angaben des IVFPs, dass in etwa 50 Prozent aller Fälle eine sogenannte „Nullrunde“ erzielt wurde, das heißt, dass der Kunde keine Gutschrift aus der Indexbeteiligung bekam.
- In den übrigen Fällen wurden meist Renditen zwischen 0 und 8 Prozent erzielt.
- In sehr wenigen Fällen (etwa 4 Prozent) gab es Indexjahre mit einer Performance oberhalb von 10 Prozent.
- Wie bereits in den vergangenen Jahren hatten Indexpolicen mit Modellen auf Basis einer jährlichen Beteiligungsquote gegenüber Modellen mit einer Obergrenze die Nase vorne.
Direkte Aktieninvestments sind zwar riskanter, aber deutlich lukrativer: Die durchschnittliche Marktrendite liegt bei einem breit gestreuten und langfristig angelegten Aktienportfolio in der Regel bei knapp 8 Prozent.
Der Trend zu mehr Überschüssen und verbesserten Renditechancen setzt sich laut Angaben des IVFP auch im Jahr 2025 fort. Nachdem die Anbieter ihre Überschussbeteiligung in der Vergangenheit regelmäßig nach unten anpassen mussten, führte das aktuelle Zinsniveau dazu, dass sie die Überschüsse nun zum dritten Mal in Folge erhöhen können. Hauers Fazit dazu: „Mittelfristig können Indexpolicenbesitzer von den gestiegenen Marktzinsen profitieren.“
Wie die Renditen der einzelnen Indexpolicen der Versicherer 2024 im Detail ausgefallen sind, können Sie hier nachlesen.
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