Björn Deyer, Leiter Altersvorsorge bei Union Investment © Union Investment
  • Von Andreas Harms
  • 31.05.2024 um 09:52
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Wann die Altersvorsorgereform wirklich kommt, ist noch nicht ganz klar. Aber die Vorschläge der Fokusgruppe stehen im Raum. Wir haben beim größten Anbieter von Riester-Fondssparplänen, Union Investment nachgefragt, was er vorhat. Es antwortete Björn Deyer, Leiter Altersvorsorge.

Pfefferminzia: Welche Vorschläge der Fokusgruppe Altersvorsorge finden Sie am interessantesten?

Björn Deyer: Wir halten die Vorschläge für geeignet, einen neuen, starken Impuls zur Förderung der privaten Altersvorsorge zu geben. Die Menschen hätten die Möglichkeit, in deutlich renditeträchtigere AV-Produkte zu investieren als bisher.

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Insofern unterstützen die Aktivitäten der Bundesregierung zu einer Reform der privaten Altersvorsorge sehr, und wir hoffen, dass die wesentlichen Elemente der Reformvorschläge auch im politischen Prozess Bestand haben werden. Insbesondere folgende Punkte sind für uns wesentlich:

  • Möglichkeit eines Altersvorsorgedepots (Riester-Förderung, keine Garantien, flexible Auszahlphase)
  • Flexibilisierung der Garantie und der lebenslangen Verrentungspflicht
  • Wettbewerb statt Staatsfonds

Gesetzt den Fall, die Vorschläge der Fokusgruppe werden eins zu eins umgesetzt – was wären Ihre wichtigsten Maßnahmen, um auf dem Markt mitzumischen?

Deyer: Wir würden voraussichtlich das neue Altersvorsorgedepot an den Markt bringen, ohne den Zwang zur Null-Prozent-Garantie und mit flexiblen Auszahloptionen wie Einmalauszahlung oder eine höhere, aber zeitlich begrenzten Auszahlung. Ebenfalls können wir uns vorstellen, unsere Riester-Produkte mit den möglichen Flexibilisierungen auszustatten, die uns der Gesetzgeber dann ermöglicht. Das würden wir vermutlich allen Kunden anbieten – sowohl den bestehenden als auch allen neuen. Wir bieten seit 2002 kontinuierlich unsere Riester-Rente an und haben aktuell rund 1,8 Millionen Riester-Sparer.

Arbeiten Sie schon an entsprechenden Produkten?

Deyer: Wir haben unsere bestehenden Produkte und Prozesse in diesem Rahmen bereits analysiert und könnten diese – je nach Reformausprägung – zügig an die neuen Gegebenheiten anpassen. Das vom Gesetzgeber geplante Altersvorsorgedepot würden wir ebenfalls anbieten können. In welcher Reihenfolge entsprechende Angebote an den Markt gebracht werden können, hängt letztendlich von Art und Umfang der gesetzlichen Anpassungen ab.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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