Allianz-Chef Oliver Bäte: „Keine heiligen Kühe“ © picture alliance/EPA-EFE | LUKAS BARTH-TUTTAS
  • Von Andreas Harms
  • 15.03.2023 um 12:01
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Am Markt geht das Gerücht um, die Allianz könnte ihren Bestand an Lebensversicherungen verkaufen. Der Bund der Versicherten (BdV) hält das durchaus für naheliegend. Der Versicherer hat sich nun dazu geäußert.

Die Allianz hat sich zu dem Gerücht geäußert, sie könnte demnächst ihren Lebensversicherungsbestand verkaufen. Also in den sogenannten Run-off schicken, wie das im Fachdeutsch heißt. „Ein externer Verkauf von Beständen steht seitens von Allianz Leben derzeit nicht zur Diskussion“, zitiert das „Handelsblatt“ aus einem Statement des größten deutschen Versicherers (Bezahlschranke).

Das Gerücht über einen solchen Verkauf geht seit einigen Wochen um. Auf der Bilanzpressekonferenz hatte Allianz-Vorstandschef Oliver Bäte noch angekündigt, man wolle in der Lebensversicherung optimieren, wo man optimieren kann. Das streitet der Versicherer auch in seinem aktuellen Statement nicht ab, nur eben die Run-off-Pläne.

Allerdings fragte die „Zeitschrift für Versicherungswesen“ am 1. März: „Tut die Allianz das Undenkbare?“ Der Autor vermisste von Oliver Bäte auf der Pressekonferenz einen „Treueschwur für den deutschen Bestand“. Stattdessen habe Bäte gemeint, dass es bei der Allianz keine heiligen Kühe gebe. Mehr Anhaltspunkte lieferte die Zeitschrift nicht.

Daraufhin stieg der Bund der Versicherten (BdV) in die Sache ein und verschickte eine Nachricht mit dem Titel „Keine Allianz fürs Leben“. „Nach unserer Einschätzung ist es nicht unrealistisch, dass die Allianz Lebensversicherungsverträge in eine solche Abwicklung schickt“, schreibt der Verband in einem Blog-Beitrag. Immerhin habe sich der Konzern ja auch in Ländern wie Südkorea, Japan und Taiwan von Lebensversicherungsbeständen getrennt. In Europa habe das in Großbritannien und Belgien getan.

BdV-Vorstand Stephen Rehmke lässt sich wie folgt zitieren: „Ein Kunde zahlt über Jahrzehnte in eine Lebensversicherung, die ihm als sichere Altersvorsorge verkauft wurde. Zunehmend gewinnt er den Eindruck, dass davon die Aktienwerte des Unternehmens mehr profitieren als sein Vertrag. Und am Ende landet der bei einer Abwicklungsgesellschaft.“

Immerhin rät der Verband nicht dazu, gleich alle Verträge aufzulösen. Allerdings sollten Allianz-LV-Kunden „ernsthaft prüfen, ob sie ihre Anlageziele nicht besser mit anderen Geldanlagen weiterverfolgen sollten“. Die entsprechende Beratung sollte man sich aber an unabhängiger Stelle holen und nicht etwa beim Allianz-Berater.

Damit steht Aussage gegen Gerücht. Was am Ende wahr ist, wird sich zeigen.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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