Seniorin im Krankenhaus: Wenn man nicht mehr für sich selbst sprechen oder entscheiden kann, sind Vollmachten und eine Patientenverfügung Gold wert. © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 22.04.2015 um 23:49
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Ein persönliches Krisenkonzept sollte jeder haben. Man schützt damit seine Angehörigen und überlässt wichtige Entscheidungen nicht im Ernstfall dem Staat. Weil sich aber keiner gerne mit dem Thema Vollmachten, Testament oder Pflege beschäftigt, hat Generationenberaterin Margit Winkler eine Sechs-Punkte-Checkliste zusammengestellt.

Viertens: Gesundheit

Ein Unfall, eine plötzliche Krankheit – und das eigene Leben liegt in den Händen anderer. Das geht schneller, als man denken mag. Vor allem wenn es um die Frage nach lebensverlängernden Maßnahmen geht, tun sich Angehörige schwer, sofern es keine klare Aussage vom Betroffenen gibt. Eine Patientenverfügung ist daher Pflicht – und zwar nicht erst im höheren Alter. Solche emotionalen Entscheidungen fallen nie leicht – sich jedoch gar nicht darum zu kümmern, wäre der größte Fehler.

Fünftens: Alltag

Sich mithilfe von Dokumenten für das Alter abzusichern, ist nur eine Seite. Doch sie ist nicht komplett, solange die eigene Familie nicht mit einbezogen wird. Denn die Angehörigen sind es schließlich, die sich um alles kümmern, wenn man selbst nicht mehr kann. Das beginnt bei einfachen Fragen wie „Wer hat für alle Fälle einen Ersatzschlüssel? Wie kann der Einkaufs- oder Putzdienst organisiert werden“ oder „Wie sind Arztbesuche und Körperpflege organisiert?“. Persönliche Absprachen sind das A und O. Und gemeinsam lassen sich solch schwere Themen ohnehin am besten bewältigen.

Sechstens: Versicherungen

Der Name Krisenkonzept impliziert, dass es sich dabei um eine dauernde Aufgabe handelt, eine vorläufige Fassung, einen schriftlichen Entwurf. Daher sollte auch immer wieder geprüft werden, ob alle Vorkehrungen noch den aktuellen Wünschen entsprechen – so auch im sechsten Punkt Versicherungen. Lassen sie diese regelmäßig prüfen. Gibt es eventuell günstigere oder bessere Tarife? Und stimmt der beschriebene Schutz noch mit den Gegebenheiten überein?

Für sich selbst ein Krisenkonzept zu erstellen, ist äußerst wichtig. Doch das kann im Ernstfall nur befolgt werden, wenn auch die Angehörigen davon Kenntnis haben. Deshalb: Halten Sie alle Punkte schriftlich fest. Das erleichtert nicht nur den Liebsten die Entscheidungen, sondern sichert auch ab, dass nichts dem Zufall überlassen wird und belohnt mit einem guten Gefühl.

Margit Winkler (Foto) ist Inhaberin des Instituts Generationenberatung. Als unabhängige Finanz- und Marketingfachfrau ist sie für Banken oder deren Verbundpartner im Vorsorgebereich tätig.

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