- Von Andreas Harms
- 23.08.2024 um 12:32
Das von der Regierung geplante, staatlich geförderte Depot für die private Altersvorsorge (das Altersvorsorgedepot) stößt bei den Menschen in Deutschland auf Gegenliebe. Sogar Anleger, die bislang keine Wertpapiere nutzen, interessieren sich durch das Altersvorsorgedepot verstärkt für Aktien oder Investmentfonds. Das geht aus einer Yougov-Umfrage im Auftrag der Postbank hervor. Dafür ließ sie 2.248 Personen ab 18 Jahren repräsentativ befragen, 1.152 davon sind erwerbstätig.
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Hintergrund: Der Staat will die Altersvorsorge durch Wertpapiere zukünftig fördern: Die Bundesregierung will ein sogenanntes Altersvorsorgedepot einführen, mit dem Verbraucher beispielsweise in einen ETF-Sparplan investieren können. Die Erträge in der Anlagephase sollen bis zu einer bestimmten Grenze steuerfrei sein und erst im Rentenalter nachgelagert besteuert werden. Zudem sind Förderungen für Familien und Menschen mit geringerem Einkommen geplant.
Das Interesse an dieser neuen Vorsorgeform ist laut Umfrage groß. 58 Prozent der Erwerbstätigen erwägen, ein solches staatlich gefördertes Altersvorsorgedepot zu verwenden. Fast jeder zweite Befragte (47 Prozent), der bislang nicht am Kapitalmarkt anlegt, würde dadurch sogar zum ersten Mal Geld in Wertpapiere stecken. 86 Prozent der Befragten, die bereits Fonds und Aktien für die Altersvorsorge nutzen, würden ihre Investitionen erhöhen. Nur 22 Prozent der Erwerbstätigen würden ihr Anlageverhalten nicht ändern.
Drei Viertel der Befragten sorgen zusätzlich vor
Dass die gesetzliche Rente allein nicht reicht, um den Lebensstandard im Alter halten zu können, ist der Mehrheit offenbar bewusst: Drei von vier (76 Prozent) Befragten sorgen deshalb zusätzlich mit anderen Instrumenten für ihren Ruhestands vor. Am häufigsten bilden die Befragten privat Vermögen beziehungsweise nutzen eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) oder eine private Rentenversicherung.
Unter den Befragten sind Aktien und Investmentfonds für die private Altersvorsorge schon jetzt sehr beliebt: Mehr als jeder Zweite, der privat vorsorgt (53 Prozent), setzt dafür Wertpapiere ein – davon 30 Prozent als „entscheidenden“ und 22 Prozent als „kleinen“ Bestandteil der Altersvorsorge. Gleichzeitig verzichtet ein erheblicher Anteil der Vorsorgenden (38 Prozent) auf Rücklagen in Wertpapieren. Weitere 5 Prozent sind unentschlossen. Hauptgrund ist die in Deutschland noch immer weit verbreitete Skepsis gegenüber den Kapitalmärkten.
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